9./10.12.2017: Am dritten Wochenende der Schachbundesligasaison 2017/18 trat die SG Speyer-Schwegenheim in Baden-Baden gegen die Schachfreunde Berlin sowie den USV Dresden an. Wie befürchtet gab es zwei Niederlagen. Während das 2:6 gegen Berlin recht deutlich ausfiel, war beim 3,5:4,5 gegen die Sachsen eine Überraschung wie im Vorjahr möglich.

Gegen die Schachfreunde Berlin gerieten die Pfälzer schon früh in Rückstand: GM Toms Kantans (Brett 2) ließ sich nach einem unklaren Eröffnungszug auf einen offenen Schlagabtausch ein, bei dem sein Spielpartner die besseren Züge fand.
Simon Commercon (6) opferte eine Figur, um zwei verbundene Freibauern zu erreichen. Da es ihm nicht gelang, diese zu kontrollieren, geriet er ebenfalls früh auf die Verliererstraße, sodass es schon lange vor der Zeitkontrolle 2:0 für die Hauptstädter stand.
Siegchancen hatte Enrico Krämer an Tisch 7. Er opferte in der Eröffnung ebenfalls eine Figur, bekam dafür aber drei Bauern und hielt den gegnerischen Monarchen schlecht geschützt in der Mitte des Brettes. Nach vielen guten Zügen seines Gegenübers verblieb jedcoh eine unklare Stellung, in der sich die Kontrahenten auf Unentschieden einigten.
Die Entscheidung zugunsten Berlins fiel wohl, als auch IM Lev Yankelevich (5) die Waffen strecken musste. Nach guter Eröffnung hatte er einen starken Königsangriff. Als dieser gestoppt wurden, bleiben am Schluss zwei Minusbauern. Zu viel, um noch etwas ausrichten zu können.
Zum 1:4 erreichte IM Luca Shytaj (4) eine Punkteteilung in einem allezeit ausgeglichenen Spiel.
Nun verlor auch FM Denis Mager an Tisch 8, der Zug um Zug mehr Probleme bekommen hatte. Ein entfernter Freibauer entschied hier am Ende.
Einziger Lichtblick des Tages war erneut GM Nikita Meskovs (3), der seinen Widersacher im Mittelspiel vor mehrere Probleme stellte, die dieser nicht alle lösen konnte. Dies brachte den dritten vollen Punkt für Meskovs im drittem Saisonspiel.
Als letzter kämpfte GM Arturs Neiksans am Spitzenbrett in etwas schwächerer Stellung um einen halben Zähler, den er nach einem Fehler im Endspiel nicht realisieren konnte.
So endete die Begegnung 6:2 für die Berliner, ein Ergebnis, welches nach dem Spielverlauf verdient, aber zu hoch ausgefallen ist.

Die Sonntagspartie wurde von einem Feueralarm überschattet, der wohl in der Küche der angeschlossenen Gaststätte ausgelöst wurde. Die angerückte Feuerwehr konnte die Ursache jedoch schnell beseitigen und die Örtlichkeit wieder freigeben, sodass bereits nach kurzer Zeit wieder Schach gespielt werden konnte.
Auch hier fing es wie am Vortag schlecht an: IM Luca Shytaj kam nicht gut aus der Eröffnung, leistete sich dann kleinere positionelle Fehler und verlor klar.
In einer ausgeglichenen Partie lieferte GM Nikita Meskovs den ersten halben Punkt für die Pfälzer ab.
Eine weitere Niederlage erlitt GM Toms Kantans, der im Mittelspiel einer Bauernwalze seines Spielpartners Tribut zollen musste und daraufhin deutlich verlor.
Denis Mager kam schlecht aus der Eröffnung, nutzte aber ein paar Ungenauigkeiten seines Gegners, um in ein ausgeglichenes Mitttelspiel zu kommen. Eine Punkteteilung war die Folge.
Den ersten Lichtblick schaffte der für Enrico Krämer ins Team gerückte Oliver Prestel, der Glück hatte, dass sein Gegenüber kurz vor der Zeitkontrolle einen vergifteten Bauern einsammelte. Prestel fand den möglichen Mattangriff und gewann.
Doch wie gewonnen so zerronnen: Simon Commercon kam mehrmals ins Hintertreffen, konnte sich auch ein paar Mal in die Begegnung zurückkämpfen, musste sich dann jedoch einem vorgerückten Bauern geschlagen geben.
Hoffnung keimte auf, als IM Lev Yankelevich ein bravouröses Bauernendspiel mit Springer gegen Läufer zeigte und die Partie zum vollen Punktgewinn zu Ende brachte.
Wieder war es GM Arturs Neiksans, der am längsten spielte, doch jetzt kämpfte er in einem Leichtfigurenendspiel um einen Mannschaftspunkt. Doch auch sein Widersacher wusste um die Bedeutung der Partie und ließ dem Letten keine Siegchance; das folgende Remis war zwar ein kleiner persönlicher Erfolg für den pfälzer Spitzenspieler, half aber am Ende nur zu einer knappen 3,5:4,5 Niederlage.
Da andere Abstiegskandidaten punkten konnten, fiel die SG Speyer-Schwegenheim mit 3:9 Punkten auf Platz 14 der Tabelle zurück. (rs)

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