24./25.02.2018: Wie befürchtet kommt die SG Speyer-Schwegenheim ohne Punkte vom Bundesligawochenende in Aachen zurück. Nach der herben 0,5:7,5-Schlappe am Samstag gegen die SG Solingen gab es am Sonntag eine erträgliche 2,5:5,5-Niederlage gegen Gastgeber DJK Aachen.
Am Samstag gab es gegen die SG Solingen wie befürchtet nur wenig zu ernten. Dasss es am Ende mit 7,5:0,5 ein Debakel gab, entspricht jedoch nicht ganz dem Spielverlauf und ist zu hoch ausgefallen.
Den ersten Rückschlag musste Oliver Prestel an Tisch 7 hinnehmen, der den offenen Schlagabtauch suchte, dabei allerdings eine Abwicklung übersah und somit die höhere Spielstärke seines Kontrahenten anerkennen musste.
Nicht viel besser erging es Simon Commercon (6), der kein Gegenspiel entwickeln konnte und mehr oder weniger hilflos ansehen musste, wie sein Spielpartner ihn Stück für Stück in die Bedrängnis brachte.
Den dritten Schlag musste IM Luca Shytaj (2) hinnehmen, der in brauchbarer Stellung einen vergifteten Bauern einheimste, der ihn die Dame und damit die Partie kosten sollte.
Der einzige Lichtblick des Tages gelang GM Mykhaylo Oleksiyenko am Spitzenbrett, der sogar einen Gewinnweg übersah, am Ende jedoch zumindest einen sicheren halben Punkt gegen seinen schier übermächtigen Gegner einfuhr.
Nach einer unklaren Abwicklung im Mittelspiel hatte IM Lev Yankelevich (3) zwar eine Qualität gewonnen, dafür musste er sich aber gegen mehrere vorstürmende Bauern wehren. Als er dann eine Abwicklung übersah, die ihm Chancen ermöglichte, war die Begegnung zu seinen Ungunsten gelaufen.
WGM Sarah Hoolt an Brett 5 opferte am Ausgang der Eröffnung einen Bauern, um den gegnerischen Monarchen in der Mitte zu halten. Den Bauer konnte sie zwar zurückgewinnen, aber ihre Figuren standen nachher derart schlecht, dass ihr Widersacher sie nach allen Regeln der Schachkunst erdrücken konnte.
Einen groben Fehler kann sich auch FM Denis Mager (8) nicht vorwerfen, jedoch war sein Gegner spielstärker und stellte ihn Zug für Zug vor größere Probleme, sodass die Stellung am Ende nicht mehr haltbar war.
Zum Schluss kämpfte nur noch IM Gabor Kovacs (4), doch auch er fand in einem Endspiel, in dem er zwar etwas schwächer, aber durchaus noch in Remisbreite war, die richtigen Züge nicht und verlor. An diesem Tag war absolut mehr als ein halber Brettpunkt möglich gewesen.
In gleicher Besetzung ging es am Sonntag gegen Gastgeber DJK Aufwärts Aachen an die Bretter. War man gegen Solingen noch an jedem Brett von der Papierform deutlich unterlegen, waren die Vorzeichen nun nicht ganz so klar. So war es FM Denis Mager, der offensichtlich nicht so gut vorbereitet war wie sein Kontrahent, wodurch dieser zuerst eine Qualität und dann die Partei gewann.
Etwas mehr Fortune hatte Oliver Prestel, dessen Spielpartner genau eine Siegchance hatte, diese aber nicht erkannte, so dass er sich in eine Stellungswiederholung und damit Punkteteilung retten musste.
Ein grober Schnitzer entschied die Partie von Simon Commercon zu seinen Ungunsten. Er übersah, dass er einen vorrückenden gegnerischen Bauern nicht nehmen konnte, da er sonst eine Figur verloren hätte. Doch auch so entschied der Bauer die Begegnung.
Der Mannschaftskampf war praktisch gelaufen, als auch IM Gabor Kovacs verlor. Irgendwie fand er nicht in die Partie, konnte stets nur reagieren und verlor dann noch eine Figur.
Den Glanzpunkt des Tages aus Sicht der Pfälzer setzte erneut GM Mykhaylo Oleksiyenko, der gegen seinen stärker eingeschätzten Landsmann GM Vassily Ivanchuk zuerst einen Bauern gewann und diesen dann gewinnbringend forcierte.
Einen weiteren halben Punkt steuerte IM Luca Shytaj bei, der zwar gegen einen vorgerückten gegnerischen Freibauern zu kämpfen hatte, seinerseits aber mit einem Königsangriff aufwartete, den sein junger Widersacher nur durch Dauerschach beantworten konnte.
Kein Glück hatte dieses Mal IM Lev Yankelevich, der schlecht aus der Eröffnung kam und dadurch im Mittelspiel zwei Bauern verlor. Zu viel, wie sich am Ende zeigte.
Die letzte Partie endete mit einer Punkteteilung. WGM Sarah Hoolt hatte im Mitelspiel einen Bauern gegeben, gewann diesen allerdings zurück. Einen Schreckmoment musste sie noch überstehen, als sie im falschen Moment den Turm tauschen wollte, doch glücklicherweise sah ihr Spielpartner in Zeitnot nicht die richtige Abwicklung.
Mit 7:13 Punkten ist die SG auf Platz 12 der Tabelle abgerutscht, also auf den Platz, der gerade noch zum Klassenerhalt reicht.
Jedoch müssen aus den verbleibenden 5 Runden sicher noch Punkte her; die nächste Möglichkeit gibt es beim Heimspielwochenende im Bürgerhaus Westheim, wo am 10. März gegen Werder Bremen, jedoch noch wahrscheinlicher am 11. März gegen Mülheim-Nord Chancen auf Punkte bestehen. (rs)