15./16.10.2016: Bundesligastart in München
Mit gemischten Gefühlen kehrt die Mannschaft der SG Speyer-Schwegenheim von ihrem ersten Bundesliga-Wochenende aus München zurück: Konnte man am Samstag noch gegen Mitaufsteiger MSA Zugzwang knapp, aber verdient mit 4,5:3,5 gewinnen, so gab es am Sonntag eine vermeidbare 3:5-Niederlage gegen Bayern München. Die einzelnen Begegnungen im Überblick:
15.10: SG Speyer-Schwegenheim – MSA Zugzwang 4,5:3,5
1:0 durch den internationalen Meister (IM) Attila Csonka an Tisch 7. In der wohl sehenswertesten Partie des gesamten Wochenendes opfert er eine Figur, um den König seiner bewachenden Bauern zu berauben. Der Spielpartner wählt alternativ einen Qualitätsgewinn, der ungarische Pfälzer bedrängt jedoch mit drei Figuren den gegnerischen Monarchen, sodass dieser am Ende aufgeben muss.
2:0 durch Großmeister (GM) Arturs Neiksans am Spitzenbrett, der bereits früh im Mittelspiel einen Bauern gewinnt, diesen jedoch zurückgibt, um einen Freibauer zu bekommen. Ein Qualitätsopfer bringt ihm dann den entscheidenden Vorteil zum Partiegewinn.
2,5:0,5 durch GM Adam Horvath (3), der in einer allezeit ausgeglichenen Begegnung am Ende eine Punkteteilung zum Erfolg beisteuert.
2,5:1,5 durch IM Luca Shytaj an Brett 6: Der Neuzugang aus Heidelberg scheint das Geschehen unter Kontrolle zu haben und die Partie gewinnen zu können, ein Fehler bringt ihn jedoch auf die Verliererstraße; die gegnerischen Schwerfiguren besorgen dann den Rest.
3:2 durch IM Miklos Nemeth (4), der fast den gesamten Partieverlauf über mit inaktiven Figuren und einem Doppelbauer zu kämpfen hatte, es im Endspiel aber verstand, die Figuren so geschickt zu bewegen, dass sein Kontrahent nicht zum entscheidenden Manöver kam.
3,5:2,5 durch IM Toms Kantans (Tisch 2). Mehrere Siegchancen ließ der Lette im Übergang vom Mittel- ins Endspiel liegen, hatte dann jedoch einen Bauer Rückstand, aber die aktiveren Figuren. Hier wurde am Ende gespielt, bis nur noch zwei Könige auf dem Brett standen.
4,5:2,5: Der entscheidende Schlag durch IM Gabor Kovacs (5), der ein Endspiel mit Turm und ungleichfarbigen Läufern bei einem Mehrbauer so geschickt zu behandeln wusste, dass er seinen Spielpartner vor unlösbare Probleme stellte.
4,5:3,5 durch Pascal Flierl (8). Eine unnötige Niederlage, da der Pfälzer in ein Damenendspiel mit Mehrbauer abwickeln konnte, welches wohl schwer zu gewinnen war, aber keinesfalls verloren werden sollte. Dann bekam er wohl offensichtlich Nervenflattern.
16:10: Bayern München – SG Speyer-Schwegenheim 5:3
0,5:0,5 durch IM Miklos Nemeth (4, er saß wie alle Spieler der SG am gleichen Brett wie am Vortag): Es wurden viele Figuren abgetauscht, sodass die nach der vom Verband vorgeschriebene Mindestanforderung von 20 Zügen gerade erreicht war, als man sich auf Unentschieden einigte.
1:1 durch IM Attila Csonka, der erneut aktiv spielte, sich nach einem Generalabtausch im Mittelspiel jedoch in einem ausgeglichenen Endspiel befand, welches keiner der Kontrahenten mehr gewinnen konnte.
1:2 durch IM Gabor Kovacs, der bereits früh einen Bauern gewann. Im Mittelspiel drohte er entweder mit Figurengewinn oder mit einem weiteren Bauerngewinn, der zu drei verbundenen Freibauern geführt hätte. Dies wollte sein Widersacher nicht mehr sehen.
1,5:2,5 durch IM Luca Shytaj. Er kam kaum aus der Eröffnung, brauchte für die ersten 12 Züge bereits fast eine Stunde Zeit, konnte sich danach aber befreien und einen Bauern gewinnen. Bei der entstandenen offenen Stellung fand sein Gegenüber jedoch problemlos ein Dauerschach mit Stellungswiederholung, was eine Punkteteilung bedeutete.
2:3 durch GM Arturs Neiksans, der in der Eröffnung einen Bauer gewinnen konnte, dafür aber sein Rochaderecht verlor. Den Materialvorteil musste er im Mittelspiel zurückgeben und fand sich dann in einem ausgeglichenen Turmendspiel wieder.
3:3 durch IM Toms Kantans. Eine unnötige Niederlage, da der junge Lette in ausgeglichener Stellung ein Remisangebot seines Spielpartners ablehnte. Kurze Zeit später verlor er einen Bauer, was zusammen mit einem ungeschützten König zum Partieverlust führte.
4:3 durch Pascal Flierl. Eine ebenso unnötige Niederlage nur wenige Momente später: Nach einem Qualitätsopfer gegen zwei Bauern seines Kontrahenten wurden viele Figuren abgetauscht. Im Endspiel tauschte der Pfälzer genau im falschen Moment einen Turm, sodass der Gegner den einzig verbliebenen Bauern einfach nehmen konnte. Die Partie war entschieden.
5:3 durch GM Adam Horvath: Zu guter Letzt ging auch noch diese Begegnung verloren, in der der Ungar engagiert spielte und zu gewinnen versuchte. Ein Qualitätsopfer seines Widersachers brachte ihn dann auf die Verliererstraße, ein paar ungenaue Züge sorgten für den Rest.
Ob das Wochenende für die SG Speyer-Schwegenheim ein Erfolg oder Misserfolg auf dem Weg zum Klassenerhalt war, wird wohl erst der weitere Saisonverlauf zeigen. Ärgerlich ist auf jeden Fall die Niederlage gegen Bayern München, da sie vermeidbar war.