22. / 23.02. 2020: Bundesliga-Wochenende in Hockenheim:

Ein Wechselbad der Gefühle erlebte die SG Speyer-Schwegenheim am vergangenen Wochenende der Schachbundesliga in Hockenheim. Nach einem eher glücklich zu nennenden 4:4 gegen Bayern München gab es durch ein knappes und ebenfalls nicht unbedingt verdientes 4,5:3,5 den zweiten Saisonsieg  und damit zufriedenstellende 3 Punkten aus diesem wichtigen Wochenende.
Gegen den FC Bayern München waren die Spieler der SG Speyer-Schwegenheim gemäß ELO-Zahl an allen Brettern etwas stärker, dem gegenüber stand jedoch, dass die Pfälzer mit der erwarteten Formation antraten, während die Bayern die eine oder andere Überraschung an die Tische brachten. Somit war die Vorbereitung für die Akteure der Schachabteilung des deutschen Fußball-Rekordmeisters einfacher.
Der erste Punkt wurde gerecht verteilt, als GM Arturs Neiksans an Brett 3 in ausgeglichener Stellung seinem Kontrahenten ein Unentschieden anbot. Einen Zug lang musste er etwas die Luft anhalten, ansonsten war die Stellung die komplette Partie über ausgeglichen.
Mehr Chancen hatte GM Nijat Abasov (2), der einen Bauerngewinn nicht annahm, woraufhin die Partie verflachte. Da er erst am Spieltag von einem Turnier in Prag anreiste, hatte er mit Müdigkeit zu kämpfen.
Die nächste Punkteteilung kam durch GM Luca Shytaj an Tisch 6. Nach einer ungewöhnlichen Eröffnung stand er augenscheinlich die komplette Begegnung über leicht aktiver, das später hinzugerufene Analyseprogramm sah jedoch seinen Widersacher meist leicht besser. Am Ende war es egal, wirkliche Siegchancen hatte keiner der beiden.
Praktisch im gleichen Augenblick gingen die Pfälzer in Führung, als GM Antonios Pavlidis (5) sich durch ein etwas zu optimistisches Figurenopfer seines Gegenübers nicht aus der Ruhe bringen lies und den materiellen Vorteil sicher verwandelte.
Der postwendende Ausgleich folgte am Spitzenbrett: GM Mykhaylo Oleksiyenko opferte ebenso mutig eine Qualität, doch auch hier reagierte sein junger Gegenspieler mit Bedacht, lies keine Löcher offen und verwertete den Vorteil sicher.
Schlecht lief die Begegnung beim IM Tomislav Bodrozic (8). Nachdem sein Spielpartner am Ausgang der Eröffnung mit einer Neuerung aufwartete, kam Bodrozic in Schwierigkeiten und musste die gesamte Partie über kämpfen. Ein starkes positionelles Turmopfer seines Widersachers beendete jedoch alle Träume auf eine Punkteteilung.
Doch die Pfälzer konnten nochmal zurückschlagen: GM Nikita Meshkovs an Tisch 4 gewann durch ein Figurenopfer im Mittelspiel einen Bauer und bewegte seine Figuren im Endspiel dann so geschickt, dass ein zweiter Bauerngewinn drohte. Zeit für seinen Kontrahenten, die Waffen zu strecken.
Schlussendlich war es an IM Oleg Boguslawski (7), wenigstens den einen Mannschaftspunkt zu sichern. In einem schwer zu spielenden Mittelspiel opferte er einen Bauer, um ein mögliches Qualitätsopfer zu verhindern. Als dann die Türme getauscht wurden, fand man sich in einem Endspiel mit ungleichfarbigen Läufern wieder. Dies war trotz Minubauer problemlos Remis zu halten.
Als Ergbnis steht ein am Ende sogar fast glücklich zu bezeichnendes 4:4-Unentschieden. Die Bayern sollten durch diesen achten Punkt bereits zur Saisonmitte gerettet sein, Für Speyer-Schwegenheim bedeutet dieser Teilerfolg eine Stagnation auf Platz 12 der Tabelle und damit am Rande des Abgrundes.
Noch klarer standen die Vorzeichen am Sonntag. Zwar waren die Pfälzer dieses Mal nur an sieben Brettern nominell stärker als ihre jeweiligen Kontrahenten, dafür aber zum Teil bis zu 150 Punkte. Doch auch hier waren sie berechenbarer als der Gegner, da dieser einen Spieler austauschte und damit die Brettfolge änderte.
Vom großen ELO-Voteil konnte man zumindest bei GM Shytaj nichts merken: Bereits nach wenigen Zügen stand er klar auf Verlust, kam mit dem König nicht aus der Mitte und musste eine Qualität geben, um nicht sofort zu verlieren. Aus unerfindlichen  Gründen gab sein Spielpartner diesen Materialvorteil zurück, um einen Bauer zu gewinnen. Man fand sich in einem Endspiel mit ungleichfarbigen Läufern wieder, welches spätestens nach einem Turmtausch trotz Minusbauer Remis war.
Die nächste Punkteteilung folgte durch GM Abasov. Hier wurden fleissig Figuren getauscht, wobei keiner der beiden Streithähne jemals auf einen vollen Punkt hoffen konnte.
Wesentlich spannender verlief die Partie von GM Pavlidis: zwischenzeitlich hätte sein Gegenüber auf Sieg spielen können, dann hatte der Grieche in akuter Zeitnot eine Gewinnstellung auf dem Brett, doch beide ließen ihre Chancen verstreichen und schlussendlich einigte man sich auf Unentschieden.
Für die Führung der Pfälzer sorgte GM Neiksans. Nach einer Springergabel übersah sein Spielpartner, dass er die Dame hätte geben können, um sie kurze Zeit später zwingend zurückzugewinnen und opferte stattdessen eine Figur. Ein paar wohlüberlegte Verteidigungszüge sicherten die Figur und damit auch die Partie.
Doch postwendend gelang den Fuggerstädtern der Ausgleich: IM Bodrozic opferte in der Eröffnung einen Bauern und fand daraufhin nicht den richtigen Zeitpunkt, ihn zurückzunehmen. Im Mittelspiel öffnete er die Königsstellung. Als sein Widersacher mit den Schwerfiguren vor seinem König auftauchte, stellte Bodrozic noch eine Figur ein, was seinen Untergang besiegelte.
Hart zu kämpfen hatte GM Meshkovs. Im Mittelspiel musste er einen Bauern geben, um eine aktive Stellung zu behalten. Nun war sorgsames Spiel gefragt, um die verbliebenen Bauern richtig zu tauschen. Da ihm dies dann jedoch gelang, wurde hier am Ende der Punkt geteilt.
Nun sah es gut für die SG aus, da GM Oleksiyenko deutlich besser und IM Boguslawski zumindest nicht schlechter stand. Als sich am Spitzenbrett die Waage zugunsten des pfälzer Ukrainers neigte, nutzte Boguslawski die Chance, eine allezeit ausgeglichene Partie durch eine Stelllungswiederholung in eine Punkteteilung abzuwickeln.
GM Oleksiyenko hatte durch ein Opfer seines Spielpartners bereits nach der Eröffnung einen Mehrbauer. Diesen rettete er geschickt über die gesamte Partie und verschaffte sich im Mittelspiel einen Freibauer. Dieser beschäftige den gegnerischen Turm und erlaubte Oleksiyenko, seinen König zu aktivieren. Dies führte zu einem zwar nicht einfachen, aber klar gewonnenen Endspiel.
Am Ende des Tages stand ein glücklicher 4,5:3,5-Erfolg für die SG Speyer-Schwegenheim, die damit zwar weiterhin auf Platz 12 der Tabelle verbleibt, aber zumindest etwas Luft im Abstiegskampf verspürt.
Die Saison geht für die Pfälzer am 14. und 15. März mit einem Gastspiel beim Hamburger SK weiter, wo es neben dem Gastgeber gegen die SG Turm Kiel geht. Beide Gegner sind etwas stärker als die SG einzuschätzen, jedoch nicht unschlagbar. (rs)

22.12.2019: Winterpause bei den Mannschaften:
Nach den heutigen Spielen in der Kreisklasse gehen unsere Mannschaften in die - teilweise sehr kurze - Winterpause. Zeit für ein neues Zwischenfazit.

Die 1. Mannschaft ist mit 2:6 Punkten in die Bundesliga gestartet. Beim Kampf um den Klassenerhalt gab es neben dem klaren Sieg gegen Aachen drei z.T. sehr unglückliche Niederlagen gegen durchweg klar favorisierte Gegner. Gerade gegen Werder Bremen wäre in der dritten Runde mehr drin gewesen.
Am 08. und 09.02. finden hier die nächsten Paarungen statt - gleichzeitig die zweite Heimspielrunde mit den Spielen gegen Solingen und - im Abstiegskampf vielleicht schon wegweisend - gegen Mülheim Nord.
Durch ein 6:2 gegen Landskrone konnte die mit Aufstiegsambitionen gestartete 2. Mannschaft in der 1. Rheinland-Pfalz-Liga am fünften Spieltag mit 8:2 Punkten die Tabellenspitze übernehmen. Hier folgt am nächsten Spieltag das mit Spannung erwartete Duell mit dem punktgleichen Tabellenzweiten aus Pirmasens.
In der 2. Pfalzliga Ost schlägt sich die 3. Mannschaft weiterhin sehr gut. Mit dem Ziel gestartet, die Klasse zu halten und möglichst wenig mit dem Abstiegskampf zu tun zu haben, steht das Team nach einem 7:1 gegen eine ersatzgeschwächte Mannschaft aus Schifferstadt mit 9:3 Punkten hinter dem souveränen Tabellenführer Altrip auf einem hervorragenden zweiten Platz.
Die 4. Mannschaft hat in der Bezirksliga ihr Saisonziel im Prinzip auch bereits sicher. Nach einem knappen 4,5:3,5 gegen Sondernheim belegt das Team mit 6:2 Punkten derzeit Tabellenplatz 3. Hier kann man von einer richtigen Winterpause sprechen, für die Vierte geht es erst im Februar weiter.
In der Bezirksklasse gelang der mit großen Problemen und drei teilweise deutlichen Niederlagen gestarteten 5. Mannschaft am 4. Spieltag ein Befreiungsschlag. Durch ein - in der Höhe völlig unerwartetes - 5:1 gegen Jockgrim II konnte die Mannschaft zwei wichtige Punkte im Abstiegskampf sammeln.
In der Kreisklasse verläuft die Saison für die beiden Mannschaften bisher sehr gegensätzlich. Die 6. Mannschaft konnte ihre Bilanz durch ein deutliches 3,5:0,5 gegen Hagenbach IV auf 7:1 Punkte verbessern und spielt nach derzeitigem Stand mit 2 Teams aus Landau um die Meisterschaft. Dagegen läuft es bei der 7. Mannschaft noch nicht so gut. Nach dem unglücklichen 1,5:2,5 gegen Landau VII belegt das Team derzeit mit 2:6 Punkten einen enttäuschenden neunten Platz. (tk)

 

08.12.2019: Als Sieger der Herzen, aber ohne Mannschaftspunkt kehrt die SG Speyer-Schwegenheim von ihrem Gastspiel in Lingen zurück. Gegen den SV Werder Bremen gab es eine vermeidbare 3,5:4,5-Niederlage, gegen Gastgeber SV Lingen eine 3:5-Schlappe.

Am Samstag ging es für die SG Speyer-Schwegenheim gegen die Schachabteilung des SV Werder Bremen. Während die Pfälzer mit gleich drei Spielern der zweiten Mannschaft antraten, waren die Hansestädter auch deutlich entfernt von ihrer Bestbestzung klar favorisiert.
Doch der erste Punkt wurde geteilt: GM Nikita Meshkovs an Brett 3 sah sich den kompletten Spielverlauf in ausgeglichener Position, wodurch zwangsläufig ein Remis entstand.

IMG 6504 30

GM Nijat Abasov am Spitzenbrett brachte die Pfälzer sogar in Führung, als er in bereits klar besserer Stellung ein Schachmatt sowie einen Turmgewinn gleichzeitg androhte, von denen nur noch eines abzuwehren war.
Einen weiteren halben Punkt steuerte GM Antonios Pavlidis (4) bei. Hier wurden schnell viele Figuren getauscht, am Ende bleiben jedem Spieler neben dem König nur drei Bauern.
Zu diesem Zeitpunkt standen die Zeichen sehr gut für eine Überraschung, doch dann übersah GM Arturs Neiksans an Tisch 2 eine Wendung, die ihn eine Figur gekostet hätte. Er streckte sofort die Waffen.
Mehr Fortune hatte Enrico Krämer (8), der sich ständig in der Defensive befand, sogar einen Bauern geben musste, dann aber die richtigen Züge zum Remisendspiel fand.
Im Rückstand geriet die SG, als Simon Commercon an Brett 7 verlor. Nach der Eröffnung hatte er eine Qualität mehr, gab diese jedoch im falschen Moment zurück, sodass am Ende keine Chance auf ein positives Ergebnis mehr bestand.
Für den Ausgleich sorgte GM Luca Shytaj (5), der im Mittelspiel eine Figur opferte, um den gegnerischen Monarchen seiner Deckung zu berauben. Nach Rückgewinn der Figur hatte er zwei Mehrbauern, was er problemlos zum Punktgewinn nutzte.
Die längste Partie des Abends spielte FM Denis Mager (6). Nach einem Figurenopfer seines Kontrahenten hatte er zeitweise sogar Vorteile, ein zeitnotbedingter falscher Läuferzug im Endspiel brachte ihn jedoch auf die Verliererstraße.
Am Ende stand erwartungsgemäß ein knappes 4,5:3,5 für die Hansestädter, die Zuschauer waren sich aber einig, dass der Außenseiter aus der Pfalz mindestens einen Mannschaftspunkt verdient gehabt hätte.

Noch klarer waren die Rollen am Sonntag verteilt, als die SG in gleicher Besetzung auf den SV Lingen traf. Die Emsländer hatten zum ersten Bundesliga-Heimspielwochenende ihrer Vereinsgeschichte keine Kosten und Mühen gescheut und traten annähernd in Bestbesetzung und mit acht Großmeistern an, wodurch sie an allen Brettern favorisiert waren, zum Teil recht deutlich.
Doch kampflos wollten sich die Gäste nicht geschlagen geben. GM Nijat Abasov opferte einen Bauern, um seinerseits Aktivität zu gewinnen. Nach Abtausch mehrerer Figuren verflachte die Partie und die Kontrahenten einigten sich auf Unentschieden.
Chancenreicher verlief gar die Partie von GM Nikita Meshkovs, der am Damenflügel angriff, sein Spielpartner am Königsflügel. Doch auch hier egalisierten sich die Kräfte und der Punkte wurde geteilt.
Enrico Krämer brachte die Gäste sogar in Führung. Er drang im Mittelspiel in die gegnerische Stellung ein und gewann schließlich wegen Zeitüberschreitung, da seinem Gegenüber nichts mehr einfiel. Glückwunsch zu seinem ersten vollen Punktgewinn in der Bundesliga!
Postwendend war die Führung dahin, da GM Antonios Pavlidis nach einem Bauernopfer in Angriffsstellung eine weitere Opfermöglichkeit übersah und schlussendlich mit Minusbauer und Figurenschwäche ins Endspiel kam. Hier hatte er keine Chance mehr.
In Rückstand geriet die SG, als Simon Commercon verlor. Er ging bereits mit strukturellen Schwächen ins Mittelspiel, musste im Doppel-Turmendspiel erst einen, dann zwei Bauern geben. Dies war zu viel.
Einen weiteren halben Zähler steuerte FM Denis Mager bei. Zwischenzeitlich hatte er sogar Gewinnchancen, übersah jedoch eine Abwicklung und erreichte zum Ende eine absolut ausgeglichene Stellung.
Die Begegnung war entschieden, als GM Luca Shytaj verlor. Im Mittelspiel musste er eine Qualität geben. Danach verteidigte er zäh, sein Spielpartner fand auch nicht immer den besten Zug, am Ende gelang es ihm aber doch, die entscheidenden Züge zu finden.
Aufgrund der feststehenden Niederlage stellte auch GM Arturs Neiksans seine Siegbemühungen ein und einigte sich mit seinem Gegenüber auf eine Punkteteilung. (rs)

24.11.2019: Bei der ersten Doppelrunde der Saison 2019/20 der Schachbundesliga traf Wiederausteiger SG Speyer-Schwegenheim auf den SC Viernheim sowie den Aachener SV. Während die Pfälzer gegen den 5. der Vorsaison aus Südhessen knapp, aber verdient mit 3,5:4,5 verloren, gab es gegen Mitaufsteiger Aachen einen glatten 6:2-Sieg.

Zum ersten Mal in der Geschichte der Schachbundesliga fand eine Spielrunde in der ehrwürdigen Stadt Speyer statt. Die Vorstandschaft der SG Speyer-Schwegenheim hatte zu diesem Anlass das Haus Trinitatis, das zur Dreifaltigkeitskirchengemeinde gehörende Gemeindehaus der Heiliggeistkirche angemietet.
Nach den einleitenden Begrüßungsworten durch die Bürgermeisterin und Sportdezernentin der Stadt Speyer Monika Kabs wurden am Samstag wenige Minuten nach 14 Uhr die Uhren in Gang gesetzt. Die SG hatte es als Aufsteiger gleich mit dem letztjährigen Tabellenfünften SC Viernheim zu tun und war damit krasser Außenseiter. An allen Brettern wiesen die Gegner zum Teil immense ELO-Vorteile auf.
Doch die Partien entwickelten sich nicht so deutlich wie teilweise befürchtet. Das erste Ergebnis des Tages lieferte IM Gabor Kovacs an Brett 6, der sich nach einer scharf geführten Partie in einer Stellung wiederfand, bei der beide Seiten ihre Möglichkeiten hatten, jedoch für keinen Spieler ein klarer Gewinnweg vorhanden war. So teilte man den Punkt.
Schlechter lief es für Brettnachbar GM Luca Shytaj (5), der im Mittelspiel einen Springerzug seines Widersachers übersah. Daraufhin musste er die Qualität geben und erreichte schnell eine glatte Verlustposition, sodass er die Waffen strecken musste.
Die nächste Punkteteilung erfolgte durch GM Antonios Pavlidis (2). In einem Endspiel mit Damen und ungleichfarbigen Läufern hatte keiner der Spieler echte Siegchancen, so wickelte er in ein Dauerschach ab.
Größere Chancen hatte am Spitzenbrett GM Nijat Abasov, aber er befürchtete bei Stellungsöffnung für seinen Kontrahenten zu großes Gegenspiel, sodass auch er das Risiko scheute und einen halben Zähler mitnahm.
Ähnlich stand es bei Pascal Flierl (8) in einem ausgeglichenen Schwerfigurenendspiel, in dem beide Spielpartner Chancen hatten. Auch er nahm nicht das volle Risiko und dafür den halben Punkt.
Spätestens zu diesem Zeitpunkt war klar, dass nur noch ein kleines Schachwunder die Überraschung bringen würde, da die Gäste an allen drei verbliebenen Brettern etwas besser standen und die Hausherren um die Remisen kämpfen mussten.
Neuzugang IM Tomislav Bodrozic an Tisch 7 musste einen Bauern geben, da er eine Mattdrohung zu spät sah. Doch er hatte seine Figuren besser positioniert, sodass auch hier sein Gegenüber nur in eine Stellungswiederholung abwickeln konnte.
Auch IM Miklos Nemeth (4) hatte keine Gelegenheit auf Sieg zu spielen. In einem Turmendspiel mit gleicher Bauernzahl war die Punkteteilung eindeutig. Zum Ende spielte noch sein Landsmann GM Adam Horvath (3). Er stand etwas defensiv und musste die richtigen Züge finden, um ein Remis zu erreichen, aber diese fand er ohne Probleme.
Am Ende stand ein zwar vom Ergebnis her knappes, nach dem Spielverlauf jedoch eindeutiges 4,5:3,5 für die favorisierten Gäste.
Ganz anders der Kampf am Sonntag ab 10 Uhr gegen den Unterdog der Liga, den Aachener SV. Hier waren die Gastgeber Favorit. Für Pascal Flierl rückte der zweite Neuzugang, IM Oleg Boguslawski an Brett 7 ins Team.
Von Anfang an zeigten die Pfälzer hier, wer Herr im Haus war. IM Miklos Nemeth gewann aufgrund akuter Zeitnot seines Konhrahente schon früh eine Figur und brachte Speyer-Schwegenheim in Front.
Aufgrund großer Vorteile an verschiedenen Brettern wickelte GM Antonios Pavlidis seine unklare Position, die für beide Parteien noch alle Ergebnisse übrig hatte, in eine Stellungswiederholung und damit Punkteteilung ab.
Bei IM Tomislav Bodrozic tauschten sich viele Figuren ab, die Partie verflachte, sodass am Ende auch hier ein Remis zu Buche stand.
Aussichtsreicher verlief die Begegnung bei GM Luca Shytaj, der zwischenzeitlich eine Figur opferte, um die gegnerische Stellung zu sprengen. Beim Übergang zum Endspiel hatte er zwei Mehrbauern, doch dies reichte nicht zum Sieg, da sein Gegenüber zäh verteidigte. Auch hier gab es ein Unentschieden.
GM Adam Horvath hatte sich bereits früh deutliche Vorteile erarbeitet; als dann sein Widersacher im Mittelspiel einen falschen Bauern zog, konnte er eine Figur gewinnen, worauf dem Kontrahenten nur noch die Resignation blieb.
Im Gefühl des sicheren Sieges stellte dann auch IM Oleg Boguslawski in einer allzeit ausgeglichenen Begegnung seine Siegbemühungen ein und holte einen halben Punkt.
Zu diesem Zeitpunkt hatt IM Gabor Kovacs seinem Qualitätsgewinn aus der Eröffnung bereits zwei Bauerngewinne hinzugefügt, sodass es nur noch eine Zeitfrage war, wann sein Gegner aufgeben würde.
Den Schlusspunkt setzte dann Top-Spieler GM Nijat Abasov, der ebenfalls bereits nach der Eröffnung Vorteile aufwies. Diese baute er dann Stück für Stück aus und kam mit zwei Mehrbauern in ein Turmendspiel. Der Bretterfolg war dann nur noch Formsache.
Nach diesem klaren und ungefährdeten 6:2-Erfolg ist die SG nach dem ersten Bundesligawochenende mit 2:2 Punkten im Mittelfeld der Tabelle zu finden und dem Saisonziel Klassenerhalt ein Stück nähergerückt.
Weiter geht es bereits am 7. und 8. Dezember in einer Doppelrunde gegen Gastgeber SV Lingen und SV Werder Bremen. Beide Teams sind stark aufgestellt und in der Tabelle vor den Pfälzern zu finden, sodass es hier schwer werden wird zu punkten. (-rs-)

27.10.2019: Zwischenbilanz der Mannschaften

In der aktuellen Saison nimmt die SG Speyer-Schwegenheim mit insgesamt acht Mannschaften am Spielbetrieb teil. Nach den ersten Runden ist jetzt ein guter Zeitpunkt, ein erstes Zwischenfazit zu ziehen.
In der 1. Bundesliga beginnt die Saison erst Ende November. Hier trifft unsere 1. Mannschaft bei ihrer Heimspielrunde am 23. und 24.11. in Speyer (Haus Trinitatis in der Johannesstraße, hinter der Heiliggeistkirche) auf die Mannschaften aus Viernheim und Aachen. Wie in den ersten Jahren kann das Ziel auch dieses Mal nur Klassenerhalt lauten, was angesichts der Stärke der Bundesliga schwer genug werden dürfte.
Die 2. Mannschaft tritt dieses Jahr in der 1. Rheinland-Pfalz-Liga an. Dem Auftaktsieg gegen den SK Ludwigshafen folgten ein etwas glücklicher Sieg gegen die SG Trier und am letzten Wochenende ein 4:4 gegen die Schachfreunde aus Mainz. Mit 5:1 Punkten belegt das Team damit vorläufig den 4. Platz. Der Aufstieg ist somit aus eigener Kraft noch machbar, wird allerdings sicherlich kein Selbstläufer.
Nach ihrem letztjährigen Aufstieg in die 2. Pfalzliga ist es das Ziel der 3. Mannschaft, sich in der neuen Liga zu etablieren. Nicht zu erwarten und daher umso erfreulicher der bisherige Saisonverlauf: nach einem (v.a. in der Höhe sensationellen) 6:2 gegen Herxheim folgte ein glücklicher Sieg gegen Rülzheim. Nach der zu erwartetenden Niederlage gegen den Aufstiegsfavoriten aus Altrip konnte am 4. Spieltag der ESV Ludwigshafen mit 5:3 geschlagen werden. Somit steht die Mannschaft momentan völlig unerwartet mit 6:2 Punkten auf Platz 3!
Auch für die 4. Mannschaft kann es in der Bezirksliga nur um den Klassenerhalt gehen. Nach der wenig überraschenden Auftaktniederlage gegen Kandel gelang am 2. Spieltag ein sensationeller Sieg gegen den Meisterschaftsfavoriten Maxau-Wörth. Somit steht die Mannschaft in der noch jungen Saison mit 2:2 Punkten vorläufig im Mittelfeld der Tabelle.
Die 5. Mannschaft ist in der Bezirksklasse mit 0:4 Punkten gestartet und befindet sich somit bereits im Abstiegskampf. Einer klaren Auftaktniederlage gegen Hagenbach II folgte am letzten Wochenende ein 2:4 gegen Herxheim II. Hier kann es in den nächsten Runden nur darum gehen, die nötigen Punkte für den Klassenerhalt zu sammeln.
In der Kreisklasse sind wir dieses Jahr mit zwei Mannschaften vertreten. Zum Auftakt konnte die 6. Mannschaft etwas überraschend mit 3:1 gegen unsere 7. die Oberhand behalten. Durch einen Sieg gegen Westheim III konnte die 7. Mannschaft am zweiten Spieltag den Anschluss ans Mittelfeld herstellen, die 6. Mannschaft erzielte hier ein 2:2 gegen Bellheim V.
In der Seniorenliga hat unser - durch Spieler aus Hagenbach verstärktes - Team bislang 2:2 Punkte erzielt. Der Auftaktniederlage gegen Deidesheim folgte ein Sieg gegen Worms 1878.
Insgesamt können wir mit dem Auftakt also zufrieden sein. Die weiteren Spiele lassen bei allen beteiligten Mannschaften noch eine Menge Spannung erwarten! (-tk-)

23./24.02.2019: Ein erfolgreiches Wochenende in Emmendingen brachte die SG Speyer-Schwegenheim sehr nahe an die Meisterschaft der 2. Schachbundesliga Süd und den damit verbundenen Aufstiegsplatz in die stärkste Schachliga der Welt. Am Samstag wurde der Meisterschaftsfavorit SC Emmendingen mit 5:3 in die Schranken gewiesen. Noch deutlicher fiel am Sonntag das Aufeinandertreffen mit der zweiten Mannschaft der OSG Baden-Baden aus, die mit 6:2 deklassiert wurde.

Zum wohl entscheidenden Wochenende im Kampf um die Meisterschaft konnte die SG fast in Bestbesetzung antreten, während die Gastgeber auf den einen oder anderen Stammspieler verzichten mussten. So waren die Gäste plötzlich leicht in der Favoritenrolle, der sie dann auch gerecht wurden.
Den Anfang machte dabei GM Mykhaylo Olesksiyenko am Spitzenbrett, der sich einen Mehrbauer erkämpft hatte, wofür sein gegenüber im Endspiel das Läuferpaar hatte. Im Summe rechnete sich das gegenseitig auf, sodass der Punkt geteilt wurde.
Für die Führung der Pfälzer sorgte FM Anatole Vlachos (8) in seinem ersten Spiel für die Zweitligatruppe. Bereits in der Eröffnung erarbeitete er sich Stellungsvorteile, im Mittelspiel gewann er zwei Figuren für einen Turm und bereits zu Beginn des Endspieles gab sein Kontrahent entnervt auf.
Leider gab GM Nijat Abasov an Tisch 2 die Führung wieder ab, als er die generische Dame in seiner Stellung begrüßen musste. Diese konnte sich daraufhin an seinem Basisbauer bedienen, wodurch ein nicht mehr aufzuhaltender Freibauer entstand.
Nun folgten zwei gerechte Unentschieden: GM Luca Shytaj (7) schafft es nicht, seinen Widersacher genügend unter Druck zu setzen, um sich eklatanten Vorteil zu verschaffen. Ebenso erging es GM Arturs Neiksans (4), der zwar die ganze Partie über verteidigte, sich am Ende aber eine Festung bauen konnte, in die es kein eindringen gab.
So stand es zur Zeitkontrolle 2,5:2,5; von den verbliebenen drei Partien hatten die Pfälzer an zweien Vorteile, der Ausgang am Tisch 6 war sehr unklar. Doch hier behielt GM Toms Kantans klaren Kopf. Er hatte zwar eine Qualität gegen einen Bauer mehr, jedoch einen gegnerischen Springer im Zentrum seiner Verteidigung stehen. Doch unter Herausgabe einiger Bauern rettete er sich in eine Stellungswiederholung und damit einen halben Zähler für sein Team.
Für die erneute Führung sorgte der zweite Grieche im Team, GM Antonios Pavlidis an Brett 3. Er opferte in der Eröffnung sehenswert eine Figur, die sein Spielpartner jedoch zurückgeben musste, um nicht direkt schachmatt zu werden. Aus der entstandenen guten Position heraus gewann Pavlidids eine Qualität für einen Bauer, was er dann im Endspiel in Kleinstarbeit in einen Sieg ummünzte.
Den Abschluss machte GM Nikita Meshkovs (5), der im Mittelspiel einen Bauer gewann und darauf im Endspiel an beiden Flügeln jeweils einen Bauer laufen lies. Diese konnte sein Spielpartner nicht mehr beide aufhalten.

Deutlich einseitiger verlief die Begegnung am Sonntag gegen den Tabellenzweiten OSG Baden-Baden II. Da sich bereits in der Eröffnungsphase an einigen Brettern Stellungs- und vor allem Zeitvorteile zugunsten der Pfälzer zeigten, konnte es sich Antonios Pavlidis leisten, bereits nach gut einer Stunde in das Remisangebot seines Mitspielers einzuwilligen. Wenig später folgte Mykhaylo Oleksiyenko, der sich jedoch in einer ausanalysierten Variante zu dieser Zeit bereits im Endspiel befand. Zwei Punkteteilungen mit schwarz konnten nicht schlecht für den Tabellenführer sein.
Nijat Abasov, am Vortag der einzige Verlierer des gesamten Wochenendes in Reihen der SG, machte sein Fauxpas wieder wett. Gegen seinen jungen Gegner hatte er zeitweise über eine Stunde Zeitvorteil und machte dann die Stellung derart kompliziert, dass seinem Gegenüber die Zeit zur Berechnung nicht mehr ausreichte. Material- und später der Partiegewinn waren die Folge.
Diese baute Nikita Meshkovs aus. In einem Schwerfigurenendspiel schaffte er es, seine Dame und seinen Turm derart zu manövrieren, dass dein Widersacher nur unter Aufgabe von Material seinen Monarchen schützen konnte.
Im Gefühl des sicheren Mannschaftserfolges einigte sich Arturs Neiksans mit seinem Gegenüber auf Unentschieden. Er hatte zu diesem Zeitpunkt einen Mehrbauer, die Stellung war aber derart kompliziert, dass er kein Risiko einging.
Auch Luca Shytaj steuerte einen halben Punkt bei. Mit den schwarzen Steinen konnte er zwar keinerlei Akzente setzen, ließ aber auch in der Verteidigung keinen Angriffspunkt zu, sodass am Ende auch hier ein Unentschieden zu Buche stand.
Die letzten beiden Begegnungen waren beim Stand von 4:2 unter normalen Umständen nicht mehr zu verlieren, aber auch schwer zu gewinnen. Aber wenn es einmal läuft gewinnt man auch solche Partien.
Toms Kantans hatte ein Turm-Läuferendspiel mit verschiedenfarbeigen Läufern und zwei Mehrbauern. Er schaffte es, einen Bauer so weit vorzuschieben, dass sein Spielpartner Material hätte geben müssen und die Resignation vorzog.
Den Schlusspunkt setzte Anatole Vlachos. Der 16-jährige Youngster nahm im Mittelspiel ein Bauerngeschenk dankend an und verwertete diesen geringen Vorsprung im Leichtfigurenendspiel wie ein alter Hase.
Nach diesen zwei Erfolgen gegen die direkten Verfolger ist die Tür zum direkten Wiederaufstieg in die Schachbundesliga weit offen; bei einem Restprogramm gegen eine Mittelfeldmannschaft und einen Abstiegskandidaten können sich die Pfälzer eigentlich nur noch selbst schlagen.(rs)

13.01.2019: Zweite Mannschaft übernimmt Tabellenführung:
Mit einem klaren 7:1-Erfolg konnte unsere 2. Mannschaft im Spitzenspiel der 2. Rheinland-Pfalz-Liga in Bingen am 5. Spieltag die Tabellenführung erobern. Um was es in diesem Duell ging, zeigte die Aufstellung beider Teams. Aufgrund eines Punkterückstands waren wir im Vorfeld der Partie zum Siegen verdammt. Nach ca. 3 Stunden Spielzeit stand bereits eine komfortable 3:0-Zwischenführung auf dem Spielbericht. Elvira Berend gelang an Brett 2 der erste Sieg des Tages. In sehenswerter Manier startete sie einen Angriff auf die weiße Königsstellung, der nur unter Preisgabe zahlreicher Bauern abgewehrt werden konnte. Letztlich waren es der Bauernleichen aber zuviel. Am Spitzenbrett verstärkte Adam Horvath in einer sizilianischen Partie nach und nach seinen Druck auf die schwarze Stellung, was im Endeffekt in Felderschwächen und nach einem unachtsamen Bauernzug seines Gegners auch in entscheidenden Materialvorteil mündete. Kurz danach erhöhte Enrico Krämer an Brett auf 3:0. Nach der Eröffnung stand er schon ein wenig besser. Als der gegnerische g-Bauer gefallen war entstand zunächst ein Damenendspiel. Nach Abtausch der Damen konnte Enrico das Bauernendspiel heimbringen. In der Folge dauerte es ein wenig, ehe Tamas Horvath an Brett 6 den nächsten Sieg einfahren konnte. In einer seiner Lieblingseröffnungen, der Sweschnikow-Variante der Sizilianischen Verteidigung, überraschte und verzauberte er die Kiebitze mit einem Qualitätsopfer. Dafür erhielt er zunächst das Läuferpaar und ein starkes Zentrum, später dann ein entscheidendes Freibauernduo auf der e- und d-Linie. Ebenso sehenswert demonstrierte Simon Commercon an Brett 5, wie man auch Damen einen gefährlichen Königsangriff starten und in die gehobene Taktikkiste greifen kann. In einer immer schwieriger zu überschauenden Stellung überschritt sein Gegenüber am Ende die Bedenkzeit. Damit war der Kampf entschieden. Pascal Flierl sah sich an Brett 8 zunächst diversen Drohungen gegen seinen König und eines überaus frechen weißen Springers ausgesetzt. In einem Schlagabtausch mit Gabeldrohungen und Grundlinienmatt behielt Pascal den Überblick, tauschte gekonnt ab und zwang den Weißen mit einem Mehrbauern in ein gewonnenes Springerendspiel. Da fiel es auch nicht mehr ins Gewicht, dass sich Fred Berend an Brett 3 und Denis Mager an Brett 4 an diesem Tag sehr schwer taten. Denis war am Königsflügel eigentlich schon überspielt. Zum Glück büßte er am Ende nur eine Qualität ein, erhielt dafür eine gut spielbare Stellung. In der längsten Partie einigte er sich letztlich auf Remis. Zuvor musste Fred ein leicht schlechteres Turmendspiel verteidigen. Schon nach der Eröffnung gab es einige Bauernschwächen in seiner Stellung. Zum Schluss bewahrheitete sich jedoch die alte Schachweisheit "Alle Turmendspiele sind remis". Nach diesem Kantersieg geht es nun am 27.01. von der Pole Position in das Lokalderby gegen Bellheim. Nach einem holprigen Saisonstart kommt die Mannschaft immer besser in Fahrt. War schon vor Weihnachten gegen Kaiserslautern durch die Bank weg eine klare Steigerung zu erkennen, haben wir gegen Bingen nochmal eine Schippe draufgelegt. Gelingt es uns, diese Form zu halten, geben wir die Tabellenführung nicht mehr her. (-cs-)

16:12.2018: Die SG Speyer-Schwegenheim bleibt in der 2. Schach-Bundesliga Süd in der Erfolgsspur. Beim Heimspielwochenende in Schwegenheim gelang am Samstag ein hart umkämpfter, jedoch verdienter 4,5:3,5-Erfolg gegen Tabellenführer SC Heusenstamm. Am Sonntag wurde der SV Griesheim mit dem gleichen Ergebnis besiegt.
Wie viel am Samstag auf dem Spiel stand erkannte man daran, dass beide Teams sieben ihrer acht Stammspieler aufgeboten hatten und somit mit nur jeweils einem Reservemann auskommen mussten.
Diese beiden waren es dann auch, die für eine aus Sicht der Pfälzer positive erste Punkteteilung sorgten, war doch der eingerückte Fide-Meister Denis Mager der einzige Spieler der Hausherren, der von der Papierform her deutlich schwächer als sein Spielpartner war. Schnell wurden hier viele Figuren abgetauscht; das verbliebene Material neutralisierte sich dann derart, dass keiner der Kontrahenten mehr gewinnen konnte.
Den nächsten halben Zähler steuerte Großmeister Antonios Pavlidis an Tisch 2 bei. Der in Paris lebende Grieche stand nach der Eröffnung aussichtsreich, musste aber nach einem gelungenen Bauernopfer seines Widersachers selbst kämpfen, um die richtigen Züge zum Ausgleich zu finden, was ihm jedoch gelang.
Ein weiteres Remis folgte durch GM Arturs Neiksans (3), der zwar mit den schwarzen Figuren leicht defensiver stand, aber keinen Durchbruch seines Gegenübers erlaubte.
Das nächste Unentschieden gab es durch den internationalen Meister Lev Yankelevich an Brett 7. Er gab einen Bauern auf dem Königsflügel, hatte als Kompensation dafür aktives Spiel am Damenflügel, was sich insgesamt ausglich.
Den ersten vollen Erfolg für den Bundesliga-Absteiger steuerte GM Luca Shytaj (6) bei. Unter Vernachlässigung der Rochade preschte er mit seinen Bauern vor und gewann zuerst einen Bauern. Als dann sein Spielpartner eine Figur für Bauern geben musste, war die Begegnung gewonnen.
Für den nächsten und wichtigsten Punkt sorgte GM Nikita Meskovs an Brett 4. In einem taktisch geprägten Spiel, bei dem beide Spieler Siegchancen hatten, verblieb ihm in der entscheidenden Phase mehr Bedenkzeit, die er dahingehend nutzte, dass er einen Königsangriff lancierte, den sein Widersacher nur unter Herausgabe von Material parieren konnte.
Zur Zeitkontrolle stand es somit bereits 4:2 und am Spitzenbrett hatte GM Nijat Abasov im Turmendspiel einen Mehrbauer, sodass der Mannschaftskampf zu diesem Zeitpunkt eigentlich bereits entschieden war. Der junge Aserbeidschaner spielte weiter forsch auf Sieg, sein Gegenüber war jedoch erfahren genug, diesen kleinen Nachteil nicht zu eienr Niederlage werden zu lassen, sodass es schließlich auch hier eine Punkteteilung gab.
Zum Ende gab es nch die einzige Niederlage für die Gastgeber: GM Toms Kantans (5) spielte aktiv auf Gewinn, sah sich jedoch plötzlich einem gegnerischen Freibauer ausgesetzt. Die Stellung schien verloren, er kämpfte sich jedoch wieder ein eine wohl haltbare Position. Doch hier unterlief ihm ein Fehler, der dem Gegner erneut die Möglichkeit zum Sieg eröffnete, die er nun auch nutzte.
Ganz anders die Voraussetzungen am Sonntag: hier waren die Gastgeber an den Brettern 1-7 von der Papierform zum Teil deutlich stärker. So sah es beim Beginn des Mittelspieles nach einem klaren Sieg der Pfälzer aus, jedoch entwickelte sich die Begegnung dramatisch: Zuerst war es GM Toms Kantans, der zwei Stellungen verwechselte und die falsche Variante abwickelte. So war er am Ende hoch zufrieden, dass sein Gegenüber in eine Punkteteilung einwilligte.
Ähnlich erging es IM Lev Yankelevich, der einen Mehrbauer hatte und ein Manöver übersah. Auch hier endete die Partie in einer Punkteteilung.
Zur vorübergehenden Beruhigung der Zuschauer gewann dann GM Nijat Abasov, der seines Widersacher klar beherrschte, dessen König freilegte und dann mustergültig den vollen Punkt einfuhr.
Doch wie gewonnen so zerronnen: GM Arturs Pavlidis musste tatenlos mit ansehen, wie sein Gegner Stück für Stück seine Stellung verbesserte und ihn am Ende überrollte.
Besser machte es GM Arturs Neiksans: Er gab seine Dame für Turm, Läufer und Bauer und spielte danach auf Gewinn, doch seinem Spielpartner gelang es, die Stellung zu schließen und somit einen halben Punkt zu behalten.
Erleichtert waren die Hausherren, als der für FM Denis Mager ins Team gerückte Pascal Flierl ebenfalls den Punkt teilte. Er stand die komplette Partie über defensiv, konnte seinerseits nie auf Sieg spielen, verwaltete aber recht geschickt das Unentschieden.
Somit konnte sich GM Nikita Meskovs mit einem Blick auf die Stellung von GM Luca Shytaj mit einem Remis begnügen, obwohl er durchaus Chancen hatte, auf Sieg zu spielen.
Dass das in ihn gesetzte Vertrauen gerechtfertigt war unterstrich Shytaj: In einem Turmendspiel mit einem Mehrbauern klemmte er den generischen Monarchen ab, tauschte Bauern und schickte sich an, seinen verbliebenen Freibauern einzuschieben, was seinen Gegenüber resigniert aufgeben ließ.
Nach diesen zwei knappen Siegen ist die SG verlustpunktfrei auf Platz 2 der Tabelle vorgerückt und behält somit alle Möglichkeiten, den direkten Wiederaufsteig in die stärkste Schachliga der Welt zu schaffen.

Die SG Speyer-Schwegenheim ist sportlich aus der Schachbundesliga abgestiegen. Bei der  Schlussrunde in Berlin gab es nach der vermeidbaren 3:5-Schlappe gegen den ebenfalls abstiegsbedrohten SV Hofheim zwei befürchtete und erwartete Niederlagen. Gegen die OSG Baden-Baden (0,5:7,5) und den SV Hockenheim (2:6) gab es für die Pfälzer nichts zu holen. Am Ende steht 14. Tabellenplatz und man muss hoffen, dass wie im Vorjahr der eine oder andere Verein seine Spielberechtigung für die Bundsliga zurückgibt.

Gegen Tabellennachbarn SV Hofheim versuchte die SG, die voraussichtlich noch fehlenden zwei Punkte zum Klassenerhalt zu schaffen. Deshalb wurde die Mannschaft nochmals verstärkt, zum Teil die Turnierplanung einzelner Spieler geändert, um dann leicht favorisiert an die Tische gehen zu können. Das erste Ergebnis gab es durch IM Lev Yankelevich an Brett 6: Hier konnte sich keiner der Kontrahenten signifikaten Vorteile erarbeiten, der Punkt wurde geteilt. Ebenso erging es GM Mykhaylo Oleksiyenko am Spitzenbrett, der zwischenzeitlich leichte positionelle Nachteile hatte, letzendlich jedoch ein verdientes Remis erreichte. Den ersten Rückschlag gab es für Speyer-Schwegenheim, als WGM Sarah Hoolt am Ende der Reihe in der Eröffnung patzte und bereits nach 11 Zügen auf Verlust stand. Im Mittelspiel bekam sie noch zwei Chancen, konnte jedoch auch diese nicht nutzen und verlor klar. Zarte Siegchancen hatte GM Nikita Meskovs an Tisch 4, der die komplette Begegnung über etwas angenehmer stand; sein junger Widersacher schaffte es jedoch, stets die richtige Verteidigung zu finden, sodass auch hier nur ein Unentschieden herauskam. Eine weitere Punkteteilung steuerte IM Gabor Kovacs (7) bei. Hier ging keiner der beiden Kontrahenten Risiko, sodass der Spielverlauf eher ruhig und ohne größere Höhepunkte war. Etwas Hoffnung kam auf, als GM Toms Kantans (3) im Schwerfigurenendspiel die Türme tauschen und dann einen Freibauern schieben konnte, der nicht mehr aufzuhalten war und einen vollen Zähler brachte. Beim Stand von 3:3 war aber bereits abzusehen, dass die verbliebenen Partien voraussichtlich noch beide verloren gehen würden. Zuerst erwischte es GM Adam Horvath an Brett 5: Nachdem er bereits ein Remisgebot abgelehnt hatte, opferte er im Mittelspiel Material für einen Königsangriff. Dort machte er einen falschen Zug, sodass sein Spielpartner sich konsolidieren und mit einem Turm mehr weiterspielen konnte. Zum krönenden Abschluss eines verkorksten Tages stellte dann auch noch GM Arturs Neiksans (2), der die ganze Partie über aktiver stand, im Endspiel einen wichtigen Bauern ein und verlor dann auch noch. Die 3:5-Niederlage bedeutet aufgrund der Konstellation am Tabellenkeller, dass nur noch ein Wunder gegen Baden-Baden oder Hockenheim zum sportlichen Klassenerhalt helfen konnte.

Dies war ziemlich unwahrscheinlich, weil dann auch noch gegen die Top-Teams die lettische Abteilung zur nationalen Meisterschaft abreiste und diese Spieler durch lokale Spieler aus der zweiten Mannschaft ersetzt wurde. So erwischte es gegen Baden-Baden dann auch zuerst Enrico Krämer,der bereits in der Eröffnung zwei Varianten verwechselte und früh verlor. Ebenfalls früh unter Druck geriet IM Lev Yankelevich, der nach einem schwachen Läuferzug erst Bauern und dann eine Figur verlor. Danach war nichts mehr zu holen. Auch WGM Sarah Hoolt spielte nicht viel länger: Im Mittelspiel fand sie Gegenspiel, hatte dann aber die falsche Idee, sodass ihr Spielpartner einen durchschlagenden Mattangriff lancieren konnte. Simon Commercon musste im Mittelspiel die Dame für Turm und Läufer geben, was oft noch haltbar ist,jedoch fand er dann im Endspiel mehrfach nicht den besten Zug und verlor klar. GM Mykhaylo Oleksiyenko kam ganz ordentlich aus der Eröffnung. Hier entschied ein falscher Plan im Mittelspiel, der seinem Widersacher einen Schwerfigurenangriff auf dem Königsflügel erlaubte. Der einzige Teilerfolg des Tages für die Pfälzer gelang FM Denis Mager. Er nutzte einen groben Fehler eines deutschen Nationalspielers und stand zwischenzeitlich sogar auf Gewinn, fand aber den Weg nicht und musste sich mit einer Punkteteilung begnügen.

Genauso ärgerlich war die Niederlage für GM Adam Horvath, der zwar einen Bauern geben musste, aber in ein Turmendspiel mit Minusbauer abwickelte. Hier reichte ein einziger schlechter Zug, um eine Remisstellung zu verderben. Auch FM Armin Farmani Anosheh hatte im Damenendspiel noch Remischancen. Hier war es ein unklarer Damenzug, der seinem Spielpartner zu viel Raum für Damenbewegungen ließ, die zum Erfolg führten. Schlussendlich stand eine klare, aber zu deutlich ausgefallene 0,5:7,5 Pleite zu Buche.

Gegen den SV Hockenheim standen die Vorzeichen auch eher schlecht, aber die Pfälzer hielten sich recht gut. So begann es bei GM Mykhaylo Oleksiyenko gleich mit einer Punkteteilung; er war zwar einen Bauer im Rückstand, hatte aber stellungsmäßig genügend Kompensation, um einen halben Punkt zu holen. Die erste Niederlage ereilte WGM Sarah Hoolt, die im Mittelspiel ein paar Mal nur den zweitbesten Zug fand und dadurch Stück um Stück auf die Verliererstraße geriet. Besser machte es IM Gabor Kovacs, der keine Fehler machte. Da jedoch auch seinem Gegenüber kein Mißgeschick unterlief, trennte man sich am Ende unentschieden. Eine gute Partie lieferte auch Simon Commercon ab, bis er zu Beginn des Endspiels einen wichtigen Bauern einstellte. Danach war die Begegnung verloren. Bis ins Mittelspiel kam IM Lev Yankelevich, der zwischenzeitlich einen Bauern Vorsprung hatte. Diesen musste er zurückgeben, schaffte es dabei aber nicht, dadurch eine brauchbare Stellung zu erhalten und war im Endspiel chancenlos. Der einzige Spieler der Pfälzer, der leichte Siegchancen hatte, war mit Enrico Krämer derjenige, der von der Papierform am deutlichsten unterlegen war. Er fand den weiten Weg zum Sieg jedoch nicht,  wickelte aber immerhin zum Remis ab. Eine spannende Partie spielte FM Denis Mager, der zwar theoretisch immer etwas schlechter stand, für dessen Gegner es aber bei ablaufender Zeit immer schwieriger wurde, die richtigen Züge zu finden. Am Ende war es Mager, der den spielentscheidenden Fehler machte. Den letzten halben Punkt der Saison steuerte FM Armin Farmani Anosheh bei. Einmal hatte er Glück, dass sein Gegner eine mehrzügige Abwicklung zum Bauerngewinn übersah, ansonsten war es eine gerechte Punkteteilung.

Mit 8:22 Punkten beendet die SG Speyer-Schwegenheim die Saison auf Platz 14 und muss nach dem Rückzug des SK Schwäbisch Hall hoffen, dass sich noch eine weitere Mannschaft findet, die nicht am Spielbetrieb in der Schachbundesliga teilnehmen will. Ansonsten steigt die SG in die 2. Liga Süd ab. Die Entscheidung hierzu fällt spätestens am 15. Mai. (rs)

10./11.03.2018: Die Runden 11 und 12, Heimspielrunden der SG Speyer-Schwegenheim in der Schachbundesliga, wurden vom SC Westheim ausgerichtet und im dortigen Bürgerhaus gespielt. Als Ergebnis brachten sie den Hausherren ein zu hoch ausgefallenes 2:6 gegen den SV Werder Bremen sowie ein glückliches 4:4-Unentschieden gegen den SV Mülheim-Nord.

Gegen den Tabellendritten von der Weser hatten sich die Gastgeber am Samstag wenig ausgerechnet.
Sehr schnell ging es bei IM Lev Yankelevisch an Tisch 5, der bereits in der Eröffnung einen Dameneinschlag übersah und klar verlor.
Bessere Chancen gab es bei IM Gabor Kovacs (7), der nicht nur aktiver stand, sondern auch fast eine halbe Stunde mehr Restbedenkzeit auf der Uhr hatte. Doch hier wurden im Mittelspiel viele Figuren getauscht und die Partie verflachte zum Remis.
Ähnlich verlief es bei FM Armin Farmani Anosheh am letzten Brett, der optisch aktiver stand, sich aber nach Figurentausch im Mittelspiel ebenfalls mit einer Punkteteilung zufrieden geben musste.
Hoffnung keimte für die Gastgeber auf, als GM Robert Ruck (6) gewann. Er stand bereits im Mittelspiel aktiver, nutzte dann einen ungenauen Damenzug seines Widersachers, um die Qualität zu opfern und damit einen durchschlagenden Königsangriff zu lancieren.
Doch postwendend gingen die Norddeutschen wieder in Führung: IM Luca Shytaj an Brett 4 hatte selbst zu passive Figuren; als sein Spielpartner dann in Shytajs Stellung eindrang, musste er Bauern geben und verlor die Partie.
In dieser Phase der Begegnung war noch einmal die Überraschung möglich: Alle drei noch laufenden Partien waren in Remisbreite, an zweien davon hatten allerdings die Gäste das Sagen, lediglich GM Nikita Meskovs am Spitzenbrett hatte einen Mehrbauern und musste somit auf Gewinn spielen und hoffen, dass die beiden Mitstreiter ihre Stellungen hielten.
Doch der junge Lette, der eine sehr starke Saison spielt, überzog und lief in einen Mattangriff. Damit war der Mannschaftskampf gelaufen.
Somit war es nur noch Ergebniskosmetik, dass die Ungarn zum Ende ihre Partien beide verloren. IM Miklos Nemeth (3) fand in einem Leichtfigurenendspiel nicht die richtigen Züge, GM Adam Horvath (2) wickelte statt in ein Turmendspiel, welches wohl remis gewesen wäre, in ein verlorenes Springerendspiel ab.
So stand am Ende ein nach dem Spielverlauf zu klare 2:6-Niederlage.

Für das wichtige Spiel am Sonntag gegen Mitabstiegskandidat SV Mülheim-Nord kam GM Mykhaylo Oleksiyenko neu ans erste Brett; somit rückten alle anderen Spieler ein Brett nach hinten und FM Farmani Anosheh aus dem Team.
Aufgrund der Wichtigkeit der Begegnung für beide Mannschaften gab es anfänglich kaum Höhepunkte.
Ganz zu verstehen ist trotzdem nicht, warum IM Miklos Nemeth bei aktiverer Stellung und fast einer Stunde mehr Restbedenkzeit seinem Kontrahenten remis anbot, welches dieser freudig annahm.
Eine weitere Punkteteilung kam durch IM Luca Shytaj; hier war die Partie völlig ausgeglichen und keiner der Spieler hatte Siegchancen.
GM Robert Ruck hingegen kam gut in die Begegnung und hatte leichte Stellungsvorteile, allerdings keinen konkreten Gewinnplan. Dadurch ließ er ein paar gute Züge aus und musste am Ende noch zufrieden sein, einen halben Punkt zu holen.
Ähnlich erging es IM Lev Yankelevich, der die gesamte Partie über verteidigte, dies aber mit solcher Präzision tat, dass auch hier ein Unentschieden heraussprang.
Weniger Glück hatte GM Mykhaylo Oleksiyenko, der sich einem Turmendspiel gegenübersah, in dem er zwei Doppelbauern und mehrere Bauerninseln hatte. Hier fand er die richtige Fortsetzung nicht und musste am Ende resignieren.
Mehr Fortune hatte GM Nikita Meskovs, der im Mittelspiel einen kapitalen Fehler spielte, den sein Gegenüber jedoch nicht ausnutzen konnte. Danach verlor er einen Bauern, gewann diesen jedoch wieder zurück. Am Ende hätte er eine Figur geben müssen, dafür stand der gegnerische König jedoch so weit weg, dass auch hier schließlich eine Punkteteilung auf der Ergebnisliste stand.
Vielversprechend sah die Partie von IM Gabor Kovacs aus, der etwas aktiver stand; nach Abtausch mehrerer Figuren gab es jedoch auch für ihn kein Durchkommen mehr und ein Unentschieden.
Nun musste GM Adam Horvath zumindest einen Mannschaftspunkt für die Gastgeber retten, was er auch in gekonnter Manier tat: im Mittelspiel baute er so viel Druck auf, dass sein Spielpartner die Qualität geben musste. Nachdem er noch einige Drohungen abgewehrt und dabei Bauern gewonnen hatte, tauschte er Figuren und gab im richtigen Moment die Qualität zurück. Übrig blieb ein weit vorgerückter Freibauer, zu dessen Beseitigung weiteres Material hätte gegeben werden müssen.
Am Ende steht ein insgesamt glücklicher Punktgewinn, der die SG Speyer-Schwegenheim auch drei Runden vor Schluss auf Platz 12, dem letzten Nichtabstiegsplatz, verharren lässt. Da die Mannschaften auf den Plätzen 13-16 in den letzten drei Runden jedoch allesamt noch gegeneinander spielen, müssen in der nächsten Runde gegen Tabellennachbar Hofheim unbedingt Punkte her, um den Klassenerhalt zu sichern. Gegen die beiden letzten Gegner, Tabellenführer Baden-Baden und den neuen Tabellendritten aus Hockenheim, hängen da die Früchte wohl zu hoch. Die restlichen Runden werden vom 29. April bis 1. Mai zentral in Berlin gespielt. (rs)
Hier können die Partien nachgespielt werden.

24./25.02.2018: Wie befürchtet kommt die SG Speyer-Schwegenheim ohne Punkte vom Bundesligawochenende in Aachen zurück. Nach der herben 0,5:7,5-Schlappe am Samstag gegen die SG Solingen gab es am Sonntag eine erträgliche 2,5:5,5-Niederlage gegen Gastgeber DJK Aachen.

Am Samstag gab es gegen die SG Solingen wie befürchtet nur wenig zu ernten. Dasss es am Ende mit 7,5:0,5 ein Debakel gab, entspricht jedoch nicht ganz dem Spielverlauf und ist zu hoch ausgefallen.
Den ersten Rückschlag musste Oliver Prestel an Tisch 7 hinnehmen, der den offenen Schlagabtauch suchte, dabei allerdings eine Abwicklung übersah und somit die höhere Spielstärke seines Kontrahenten anerkennen musste.
Nicht viel besser erging es Simon Commercon (6), der kein Gegenspiel entwickeln konnte und mehr oder weniger hilflos ansehen musste, wie sein Spielpartner ihn Stück für Stück in die Bedrängnis brachte.
Den dritten Schlag musste IM Luca Shytaj (2) hinnehmen, der in brauchbarer Stellung einen vergifteten Bauern einheimste, der ihn die Dame und damit die Partie kosten sollte.
Der einzige Lichtblick des Tages gelang GM Mykhaylo Oleksiyenko am Spitzenbrett, der sogar einen Gewinnweg übersah, am Ende jedoch zumindest einen sicheren halben Punkt gegen seinen schier übermächtigen Gegner einfuhr.
Nach einer unklaren Abwicklung im Mittelspiel hatte IM Lev Yankelevich (3) zwar eine Qualität gewonnen, dafür musste er sich aber gegen mehrere vorstürmende Bauern wehren. Als er dann eine Abwicklung übersah, die ihm Chancen ermöglichte, war die Begegnung zu seinen Ungunsten gelaufen.
WGM Sarah Hoolt an Brett 5 opferte am Ausgang der Eröffnung einen Bauern, um den gegnerischen Monarchen in der Mitte zu halten. Den Bauer konnte sie zwar zurückgewinnen, aber ihre Figuren standen nachher derart schlecht, dass ihr Widersacher sie nach allen Regeln der Schachkunst erdrücken konnte.
Einen groben Fehler kann sich auch FM Denis Mager (8) nicht vorwerfen, jedoch war sein Gegner spielstärker und stellte ihn Zug für Zug vor größere Probleme, sodass die Stellung am Ende nicht mehr haltbar war.
Zum Schluss kämpfte nur noch IM Gabor Kovacs (4), doch auch er fand in einem Endspiel, in dem er zwar etwas schwächer, aber durchaus noch in Remisbreite war, die richtigen Züge nicht und verlor. An diesem Tag war absolut mehr als ein halber Brettpunkt möglich gewesen.

In gleicher Besetzung ging es am Sonntag gegen Gastgeber DJK Aufwärts Aachen an die Bretter. War man gegen Solingen noch an jedem Brett von der Papierform deutlich unterlegen, waren die Vorzeichen nun nicht ganz so klar. So war es FM Denis Mager, der offensichtlich nicht so gut vorbereitet war wie sein Kontrahent, wodurch dieser zuerst eine Qualität und dann die Partei gewann.
Etwas mehr Fortune hatte Oliver Prestel, dessen Spielpartner genau eine Siegchance hatte, diese aber nicht erkannte, so dass er sich in eine Stellungswiederholung und damit Punkteteilung retten musste.
Ein grober Schnitzer entschied die Partie von Simon Commercon zu seinen Ungunsten. Er übersah, dass er einen vorrückenden gegnerischen Bauern nicht nehmen konnte, da er sonst eine Figur verloren hätte. Doch auch so entschied der Bauer die Begegnung.
Der Mannschaftskampf war praktisch gelaufen, als auch IM Gabor Kovacs verlor. Irgendwie fand er nicht in die Partie, konnte stets nur reagieren und verlor dann noch eine Figur.
Den Glanzpunkt des Tages aus Sicht der Pfälzer setzte erneut GM Mykhaylo Oleksiyenko, der gegen seinen stärker eingeschätzten Landsmann GM Vassily Ivanchuk zuerst einen Bauern gewann und diesen dann gewinnbringend forcierte.
Einen weiteren halben Punkt steuerte IM Luca Shytaj bei, der zwar gegen einen vorgerückten gegnerischen Freibauern zu kämpfen hatte, seinerseits aber mit einem Königsangriff aufwartete, den sein junger Widersacher nur durch Dauerschach beantworten konnte.
Kein Glück hatte dieses Mal IM Lev Yankelevich, der schlecht aus der Eröffnung kam und dadurch im Mittelspiel zwei Bauern verlor. Zu viel, wie sich am Ende zeigte.
Die letzte Partie endete mit einer Punkteteilung. WGM Sarah Hoolt hatte im Mitelspiel einen Bauern gegeben, gewann diesen allerdings zurück. Einen Schreckmoment musste sie noch überstehen, als sie im falschen Moment den Turm tauschen wollte, doch glücklicherweise sah ihr Spielpartner in Zeitnot nicht die richtige Abwicklung.
Mit 7:13 Punkten ist die SG auf Platz 12 der Tabelle abgerutscht, also auf den Platz, der gerade noch zum Klassenerhalt reicht.
Jedoch müssen aus den verbleibenden 5 Runden sicher noch Punkte her; die nächste Möglichkeit gibt es beim Heimspielwochenende im Bürgerhaus Westheim, wo am 10. März gegen Werder Bremen, jedoch noch wahrscheinlicher am 11. März gegen Mülheim-Nord Chancen auf Punkte bestehen. (rs)

Impressionen vom Wochenende in Aachen

03./04.02.2018: Das erfolgreichste Wochenende seit Zugehörigkeit zur Schachbundesliga gelang der SG Speyer-Schwegenheim in Norderstedt. Nach einem etwas glücklichen 4,5:3,5-Sieg gegen den Hamburger SK am Samstag wurden die Gastgeber SK Norderstedt am Sonntag verdient mit 5:3 in die Schranken gewiesen. Mit diesen vier Punkten steht man nun mit 7:9 Punkten auf dem 10. Tabellenplatz und hat sich Luft im Abstiegskampf verpasst.

Mit konzentrierter Leistung und im entscheidenden Moment auch dem nötigen Quentchen Glück gewann die SG Speyer-Schwegenheim am Samstag gegen den favorisierten Tabellennachbarn Hamburger SK knapp mit 4,5:3,5.
Dabei fing es merklich schlecht für die Pfälzer an: WGM Sarah Hoolt spielte an Brett 7 nur 16 Züge, bevor sie nach einem Königsangriff ihres Widersachers aufstecken musste. Den ersten Teilerfolg verbuchte IM Lev Yankelevich (6). In einem ausgeglichenen Spiel hatte keiner der Kontrahenten echte Siegchancen.
Einen guten Tag erwischte GM Toms Kantans an Tisch 3, der seinen Gegner wiederholt vor Probleme stellte, bis diesem ein grober Fehler unterlief, den der junge Lette dann rigoros ausnutzte.
Arturs Neiksans (2) steuerte einen weiteren halben Punkt bei. In einer Begegnung ohne größere Höhepunkte gab es eine gerechte Punkteteilung. Keine Chance hatte Simon Commercon (8), dessen Spielpartner an diesem Tag einfach besser war und nach einem Qualitätsgewinn einnen Angriff startete, der weiteres Material brachte. Eine weitere unspektakuläre Partie endete an Brett 5, wo IM Luca Shytaj ein weiteres Remis beisteuerte.
Die Partie kippte zugunsten der Pfälzer, als GM Nikita Meskovs (4), der eigentlich schon auf Verlust stand, einen kapitalen Schnitzer seines Gegenübers ausnutzte und die Partie noch gewann.
So war es dann am Ende Neuzugang GM Mykhaylo Oleksiyenko am Spitzenbrett in seinem ersten Spiel für den neuen Verein, der den Mannschaftskampf entschied: Schon im Mittelspiel in aussichtsreicher Position, ließ es im Endspiel einige gute Möglichkeiten liegen, bevor er dann doch zu einem ungefährdeten Sieg kam.

Ganz anders die Voraussetzungen am Sonntag: Der Aufsteiger aus Norderstedt hatte noch keinen Mannschaftspunkt auf dem Konto und war als klarer Abstiegskandidat in die Saison gestartet. Die SG startete in gleicher Besetzung wie am Vortag, während die Gastgeber ein paar personelle Veränderungen vornahmen.
Doch am Anfang gab es wie so oft ein paar Punkteteilungen: GM Toms Kantans hatte deutliche Zeitvorteile, aber eine Bauernschwäche, die er jedoch mit dem richtigen Läufer kompensieren konnte. Simon Commercon hatte ungleichfarbige Läufer auf dem Brett und auf beiden Seiten ungewöhnliche Bauernstrukturen. So einigte man sich an beiden Brettern auf Remis.
GM Nikita Meskovs, der sich so langsam zum Topspieler entwickelt, brachte die Pfälzer in Führung, in dem er erst einen Bauern gewann und dann siegbringend in die gegnerische Stellung eindringen konnte. Kurze Zeit später legte IM Lev Yankelevich nach, der sich ein positives Endspiel erkämpft hatte. Erst gewann er einen Bauern; als er dann drohte mit einem Bauern einzuziehen steckte sein Konkurrent auf. Die nächste Punkteteilung erfolgte durch GM Mykhaylo Oleksiyenko, der in besserer Stellung ob der deutlichen Führung remis gab. Auch GM Arturs Neiksans stand etwas besser; als er jedoch seinen Mehrbauern zurückgeben musste, nahm er ebenfalls den halben Punkt mit.
Es wurde noch einmal ein bißchen spannend, als WGM Sarah Hoolt aufstecken musste. Sie startete einen Angriff auf dem Königsflügel, schaffte es aber nicht, den Damenflügel zu schließen, sodass ihr Widersacher dort gewinnbringend einbrechen konnte.
Aber IM Luca Shytaj ließ nichts anbrennen. Im Mittelspiel gewann er die Qualität, musste sich dann aber durch ein schwierigen Endspiel kämpfen, bevor er schlussendlich doch souverän gewann.
Mit 7:9 Punkten haben die Pfälzer nun drei Punkte Vorsprung auf einen Abstiegsplatz, allerdings hat die Konkurrenz das deutlich leichtere Restprogramm, sodass man sich hier noch nicht in Sicherheit wiegen kann.(rs) (hier können die Partien nachgespielt werden)

 

17.12.2017: Tabellenführung erfolgreich behauptet:
Mit 6:2 behielt die Zweite am 5. Spieltag der 1. Pfalzliga gegen die zweite Vertretung des SK Ludwigshafen die Oberhand. Bereits nach knapp einer halben Stunde Spielzeit gingen die Hausherren an Brett 2 durch IM Ivan Sredojevic mit 1:0 in Führung. Dabei kam ihm ein Blackout seines Gegenübers zu Nutzen. Den nächsten vollen Punkt steuerte Enrico Krämer an Brett 6 bei. In einer feinen Positionspartie war der Schwarze am Ende nicht mehr in der Lage, alle Drohungen der aktiven weißen Figuren abzuwehren. In der Folge erhöhte die Familie Berend an den Brettern 3 und 4 durch souverän herausgespielte Siege auf 4:0. Den letzten Einzelsieg der Heimmanschaft errang Oliver Prestel an Brett 7. In einer nicht immer einfach zu spielenden Stellung übersah sein Gegner am Ende eine Mattwendung. Pascal Flierl fand an Brett 5 nicht den richtigen Plan und musste sich erstmals in dieser Saison mit einem Remis begnügen. Das gleiche Schicksal ereilte IM Gediminas Sarakauskas an Brett 1. Gegen einen glänzend aufgelegten Dr. Andreas Gypser war nicht mehr als eine verdiente Punkteteilung drin. In der längsten Partie des Tages musste sich Thomas Theel lange mit einem Minusbauern den Gewinnversuchen Hermann Kriegers erwehren. Am Ende entschied jedoch die schwarze Bauernphalanx am Damenflügel dem Tag. Mit jetzt 10:0 Mannschaftspunkten wurde die Tabellenführung erfolgreich behauptet.

9./10.12.2017: Am dritten Wochenende der Schachbundesligasaison 2017/18 trat die SG Speyer-Schwegenheim in Baden-Baden gegen die Schachfreunde Berlin sowie den USV Dresden an. Wie befürchtet gab es zwei Niederlagen. Während das 2:6 gegen Berlin recht deutlich ausfiel, war beim 3,5:4,5 gegen die Sachsen eine Überraschung wie im Vorjahr möglich.

Gegen die Schachfreunde Berlin gerieten die Pfälzer schon früh in Rückstand: GM Toms Kantans (Brett 2) ließ sich nach einem unklaren Eröffnungszug auf einen offenen Schlagabtausch ein, bei dem sein Spielpartner die besseren Züge fand.
Simon Commercon (6) opferte eine Figur, um zwei verbundene Freibauern zu erreichen. Da es ihm nicht gelang, diese zu kontrollieren, geriet er ebenfalls früh auf die Verliererstraße, sodass es schon lange vor der Zeitkontrolle 2:0 für die Hauptstädter stand.
Siegchancen hatte Enrico Krämer an Tisch 7. Er opferte in der Eröffnung ebenfalls eine Figur, bekam dafür aber drei Bauern und hielt den gegnerischen Monarchen schlecht geschützt in der Mitte des Brettes. Nach vielen guten Zügen seines Gegenübers verblieb jedcoh eine unklare Stellung, in der sich die Kontrahenten auf Unentschieden einigten.
Die Entscheidung zugunsten Berlins fiel wohl, als auch IM Lev Yankelevich (5) die Waffen strecken musste. Nach guter Eröffnung hatte er einen starken Königsangriff. Als dieser gestoppt wurden, bleiben am Schluss zwei Minusbauern. Zu viel, um noch etwas ausrichten zu können.
Zum 1:4 erreichte IM Luca Shytaj (4) eine Punkteteilung in einem allezeit ausgeglichenen Spiel.
Nun verlor auch FM Denis Mager an Tisch 8, der Zug um Zug mehr Probleme bekommen hatte. Ein entfernter Freibauer entschied hier am Ende.
Einziger Lichtblick des Tages war erneut GM Nikita Meskovs (3), der seinen Widersacher im Mittelspiel vor mehrere Probleme stellte, die dieser nicht alle lösen konnte. Dies brachte den dritten vollen Punkt für Meskovs im drittem Saisonspiel.
Als letzter kämpfte GM Arturs Neiksans am Spitzenbrett in etwas schwächerer Stellung um einen halben Zähler, den er nach einem Fehler im Endspiel nicht realisieren konnte.
So endete die Begegnung 6:2 für die Berliner, ein Ergebnis, welches nach dem Spielverlauf verdient, aber zu hoch ausgefallen ist.

Die Sonntagspartie wurde von einem Feueralarm überschattet, der wohl in der Küche der angeschlossenen Gaststätte ausgelöst wurde. Die angerückte Feuerwehr konnte die Ursache jedoch schnell beseitigen und die Örtlichkeit wieder freigeben, sodass bereits nach kurzer Zeit wieder Schach gespielt werden konnte.
Auch hier fing es wie am Vortag schlecht an: IM Luca Shytaj kam nicht gut aus der Eröffnung, leistete sich dann kleinere positionelle Fehler und verlor klar.
In einer ausgeglichenen Partie lieferte GM Nikita Meskovs den ersten halben Punkt für die Pfälzer ab.
Eine weitere Niederlage erlitt GM Toms Kantans, der im Mittelspiel einer Bauernwalze seines Spielpartners Tribut zollen musste und daraufhin deutlich verlor.
Denis Mager kam schlecht aus der Eröffnung, nutzte aber ein paar Ungenauigkeiten seines Gegners, um in ein ausgeglichenes Mitttelspiel zu kommen. Eine Punkteteilung war die Folge.
Den ersten Lichtblick schaffte der für Enrico Krämer ins Team gerückte Oliver Prestel, der Glück hatte, dass sein Gegenüber kurz vor der Zeitkontrolle einen vergifteten Bauern einsammelte. Prestel fand den möglichen Mattangriff und gewann.
Doch wie gewonnen so zerronnen: Simon Commercon kam mehrmals ins Hintertreffen, konnte sich auch ein paar Mal in die Begegnung zurückkämpfen, musste sich dann jedoch einem vorgerückten Bauern geschlagen geben.
Hoffnung keimte auf, als IM Lev Yankelevich ein bravouröses Bauernendspiel mit Springer gegen Läufer zeigte und die Partie zum vollen Punktgewinn zu Ende brachte.
Wieder war es GM Arturs Neiksans, der am längsten spielte, doch jetzt kämpfte er in einem Leichtfigurenendspiel um einen Mannschaftspunkt. Doch auch sein Widersacher wusste um die Bedeutung der Partie und ließ dem Letten keine Siegchance; das folgende Remis war zwar ein kleiner persönlicher Erfolg für den pfälzer Spitzenspieler, half aber am Ende nur zu einer knappen 3,5:4,5 Niederlage.
Da andere Abstiegskandidaten punkten konnten, fiel die SG Speyer-Schwegenheim mit 3:9 Punkten auf Platz 14 der Tabelle zurück. (rs)

Als Tabellenschlusslicht reiste die SG Speyer-Schwegenheim am vergangenen Wochenende nach München, um sich dort mit dem FC Bayern München und dem gastgebenden MSA Zugzwang zu messen. Nach einem nicht ganz die Erwartung erfüllenden 4:4-Unentschieden am Samstag gegen die Schachabteilung des Fußball-Rekordmeisters versöhnte ein deutlicher 6:2-Erfolg an Sonntag gegen die Schachakademie.

Am Samstag trat die Vertretung der SG Speyer-Schwegenheim gegen die Schachmannschaft des FC Bayern München an. Aufgrund der ELO-Zahlen waren die Pfälzer leicht favorisiert, was jedoch beim Schach nicht immer aussagekräftig ist.
Nach etwa 3 Stunden Spielzeit ging es mit einem Paukenschlag los: IM Gabor Kovacs an Brett 8, der seinen Kontrahenten schon überspielt hatte, fiel auf ein eigentlich leicht zu sehenedes Damenopfer herein, und statt dem sicher geglaubten Punkt stand eine Niederlage.
Dem folgte eine friedliche Punkteteilung durch IM Miklos Nemeth (4). Hier hatte keiner der Spieler echte Siegchancen.
Den Ausgleich erzielte Nikita Meskovs (2), gerade erst zum internationalen Großmeister ernannt. Er ließ seinem Spielpartner wenig Raum zur Entfaltung und gewann relativ deutlich.
Mehr Fortune benötigte sein Landsmann GM Arturs Neiksans am Spitzenbrett, der nach starker Eröffnung durch ein paar ungenaue Züge unter Druck geriet. Dann nutzte er seinerseits Fehler seines Widersachers, um die Gäste in Führung zu bringen.
Diese hielt überraschend IM Lev Yankelevich (5), der schon früh schlechter stand und dann einen Bauern geben musste. Im Endspiel bewies er jedoch Theoriekenntnisse und rettete sich ins Unentschieden.
Einen halben Punkt steuerte auch GM Robert Ruck an Tisch 7 bei. Nach starker Eröffnung hatte er Siegchancen, fand aber richtige Fortsetzung nicht und musste sich mit einem Remis begnügen.
Auch GM Adam Horvath (3) hatte zwischenzeitlich durch einen Freibauern Chancen auf eine vollen Punkt, musste dann jedoch eine Qualität für einen Bauern geben. Im Endspiel behielt er jedoch die Nerven und rettete zumindest einen halben Punkt.
IM Luca Shytaj (5) kam schecht aus der Eröffnung, kämpfte sich dann jedoch in die Partie zurück. Ein Figurenopfer seines Spielpartners ließ ihn dann jedoch nicht die richtigen Züge finden, sodass er am Ende verlor, was zu einem leistungsgerechten 4:4-Endstand führte.

Ganz anders verlief die Begegnung am Sonntag, bei der die Gäste etwas deutlicher favorisiert waren und offensichtlich deutlich fokussierter waren als ihre Gegner.
Als IM Miklos Nemeth nach etwa 3 Stunden in etwas schwächerer Stellung ein Remis erreichte, stellten die mitgereisten Zuschauer fest, dass nun eigentlich alles nach Plan laufen müsste, da die Pfälzer an allen verbliebenen Brettern, zum Teil bereits deutlich, besser standen.
Erneut war es GM Nikita Meskovs, der den ersten vollen Punkt für Speyer-Schwegenheim einheimste. Hierzu nutzte er zwei unklare Züge seines Widersachers.
Die Führung baute GM Adam Horvath aus, als sein Spielpartner in bereits schwierig zu spielender Stellung einen katastrophalen Bauernzug spielte, der sowohl Material kostete als auch die Stellung zerstörte.
Für die Vorentscheidung sorgte der junge IM Lev Yankelevich, der im Mittelspiel einen Bauern gewann und dann die Figuren so abtauschen konnte, dass eine Gewinnstellung entstand.
Auch GM Arturs Neiksans hatte sich einen Bauern erkämpft, musste aber einen Königsangriff seines Gegenübers zulassen, den er zwar parieren konnte, aber nur zur Stellungswiederholung und damit Punkteteilung führte.
Beim Stand von 4:1 war kurz nach der Zeitkontrolle bereits klar, dass die Gäste gewinnen würden, denn sie hatten an allen drei verbliebenen Brettern Vorteile.
Aber einzig IM Gabor Kovacs konnte noch gewinnen. Nachdem er bereits einen Bauern erkämpft hatte, sperrte er eine gegnerische Figur ein, gewann diese und damit die Begegnung.
Auch IM Luca Shytaj hatte einen Mehrbauern, aber nach einem für ihn ungünstigen Figurentauschnnte er aus diesem Vorteil kein Kapital schlagen.
Ähnlich erging es GM Robert Ruck, der zeitweise deutlich aktiver stand, sich schlussendlich in einem Remisendspiel mit jeweils einer Dame und 5 Bauern befand. Mit 3:5 Punkten hat die SG die Abstiegsränge verlassen und hat mit Platz 11 zumindest vorläufig den Anschluss ans Mittelfeld geschafft. (rs)

22.10.2017: Am vergangenen Wochenende startete die SG Speyer-Schwegenheim in ihre zweite Schach-Bundesligasaison. Mit den Schachfreunden Deizisau sowie dem SK Schwäbisch Hall warteten gleich zum Anfang zwei dicke Brocken auf den Abstiegskandidaten aus der Pfalz, sodass hier größtenteils auf Legionäre verzichtet und junge Spieler aus den eigenen Reihen berücksichtigt wurden. So waren zwei klare Niederlagen einkalkuliert. Am Ende gingen beide Begegnungen standesgemäß, nach dem Spielverlauf aber jeweils zu deutlich mit 1,5:6,5 verloren.

Gegen den starken Aufsteiger aus Deizisau gab es am Samstag wie erwartet für die jungen Pfälzer (Durchschnittsalter 25 Jahre) wenig zu ernten. Zwar kamen alle Spieler gut aus der Eröffnung und ausgeglichen ins Mittelspiel, doch hier setzte sich wie so oft allmählich die größere Spielstärke durch.
Zuerst erwischte es Neuzugang FM Armin Farmani Anosheh an Brett 5. Mit den schwarzen Steinen versuchte er, aktiv zu spielen, nach ein paar Ungenauigkeiten musste er entscheidend Material geben und verlor.
Nich viel besser erging es FM Denis Mager (8), der in der Zeitnotphase einen unklaren Springerzug machte, der seine Stellung mittelfristig derart schwächte, dass nichts mehr zu reparieren war.
WGM Sarah Hoolt (Tisch 4) hatte in ihrem ersten Spiel für den neuen Verein ebenfalls keine Siegchance. Auch hier entschieden schlussendlich ein paar Ungenauigkeiten, die einen Bauer kosteten, zugunsten ihres Spielpartners.
Ebenfalls in der Zeitnotphase verlor ein weiterer Neuzugang: IM Lev Yankelevich (3) sah sich einem Königsangriff ausgesetzt, zu dessen Abwehr er bei ablaufender Zeit nicht mehr die richtigen Züge fand.
Vielversprechend sah es hingegen bei Enrico Krämer an Brett 7 aus, der aktiv spielte und in ein scheinbar ausgeglichenes Endspiel abwickelte. Doch auch hier reichten seinem erfahrenen Spielpartner ein paar unklare Züge und das Läuferpaar zum entscheidenden Bauerngewinn.
Nachdem auch noch GM Toms Kantans am Spitzenbrett die Waffen strecken musste, sah es bei Stand von 6:0 nach einem Debakel aus. Er eröffnete couragiert und nahm den offenen Schlagabtausch an, behielt aber dabei das Nachsehen.
Doch nun schlugen die Pfälzer zurück: Simon Commercon (6) fand in schwieriger Stellung einen überraschenden Angriffszug, worauf sein junger Kontrahent die Qualität geben musste. Nach einem gekonnten Manöver erhielten beide Spieler ihre Damen zurück, Commercon konnte aber daraufhin die Dame seines Widersachers und damit die Partie gewinnen.
Ebenfalls Siegchancen hatte IM Luca Shytaj (2), der nach einer gelungenen Kombination im Mittelspiel ebenfalls eine Qualität gewann. Doch bei ihm reichte es im Endspiel aufgrund der unsicheren Königsstellung nicht für einen Partiegewinn, jedoch sprang immerhin ein Remis heraus.
Das Endergebnis von 6,5:1,5 ist nach der Papierform standesgemäß, nach dem Spielverlauf jedoch zu hoch ausgefallen.

Am Sonntag wartete mit dem SK Schwäbisch Hall ein Gegner, der nach Papierform vor allen Dingen an den vorderen Brettern noch stärker war. Bei Speyer-Schwegenheim wurde der Sieger des Vortages, Simon Commercon, durch Pascal Flierl ersetzt.
Auch an diesem Tag verlief der Start alles andere als verheißungsvoll: IM Luca Shytaj, normalerweise sehr zuverlässig, patzte bereits in der Eröffnung, verbrauchte dadurch zu viel Bedenkzeit und musste einen Bauern geben. Doch auch dies half nicht gegen seinen erfahrenen Gegner, der ihn dann gekonnt ausspielte.
WGM Sarah Hoolt fand ebenfalls bereits in der Eröffnung kein Gegenspiel gegen den Angriff ihres Spielpartners. Auch hier war bereits vor der Zeitkontrolle Schluss. Ruhiger verlief die Partie für FM Denis Mager. In einer Begegnung ohne große Höhen und Tiefen gabe es am Ende eine gerechte Punkteteilung.
Wenig verheißungsvoll verlief dagegen das Spiel von Enrico Krämer. Am Ausgang der Eröffnung machte er ein paar unklare Züge, wodurch sein Gegenüber seine Entwicklung ungehindert vorantreiben konnte. Wie in dieser Spielklasse üblich reichten auch hier die geringen Vorteile zum Bretterfolg.
Sehr verheißungsvoll agierte hingegen FM Armin Farmani Anosheh, dessen Spielpartner gut vorbereitet Material opferte, um dadurch verschiedene Drohungen aufzustellen. Farmani konterte diese allesamt geschickt, hatte ständig mindestens eine ausgeglichene Stellung, verbrauchte aber dafür so viel Zeit, dass er schlussendlich wegen Überschreitung der Bedenkzeit verlor.
Auch IM Lev Yankelevich hatte durchaus Chancen, zumindest einen halben Punkt zu holen. Doch leider war hier das Endspiel mit ungleichfarbigem Läufer und einem Minusbauern nicht zu halten, da der Gegner zwei verbundene Bauern sowie den aktiveren König hatte.
Dieses Mal war es GM Toms Kantans vorbehalten, den einzigen Tagessieg für die Pfälzer einzufahren. Im Mittelspiel lancierte er einen Königsangriff, den sein Widersacher zwar gerade noch abwehren konnte, aber der junge Lette konnte dann einen Freibauer laufen lassen, der einzog und damit die Entscheidung brachte.
Schlussendlich kämpfte noch Pascal Flierl in einem Endspiel mit Dame und Turm und einem Minusbauern um einen halben Zähler. Als sein Spielpartner jedoch unter Gewinn eines zweiten Bauern forciert beide Figuren tauschen konnte, war auch hier die Schlacht zugunsten des Schwaben geschlagen.
Nach den beiden 1,5:6,5-Niederlagen hat die SG nach zwei Runden zwar die rote Laterne übernommen, aber man kann immerhin mitnehmen, dass man größtenteils mit deutlich stärkeren Spielern lange Zeit mithalten konnte. Zudem geht es in den nächsten beiden Runden (11. und 12. November) nach München, wo mit „den Bayern“ und MSA Zugzwang zwei Gegner warten, die man durchaus schlagen kann. (rs) Partien können hier nachgespielt werden

01.05.2017: Die SG Speyer-Schwegenheim musste beim Saisonfinale der Schachbundesliga in Berlin gegen die OSG Baden-Baden, den SV Mülheim-Nord und die SG Solingen antreten, drei Gegner, die allesamt unter den ersten fünf der Tabelle zu finden waren. So gab es die drei befürchteten Niederlagen und mit Platz 14 unter 16 Mannschaften bei 5:25 Punkten voraussichtlich den direkten Wiederabstieg in die 2. Liga.

Am Samstag gab es gegen den neuen deutschen Meister OSG Baden-Baden wie erwartet nichts zu ernten. Gegen das ausschließlich aus Großmeistern bestehende Starensemble aus der Kurstadt setzte es eine deutliche 1:7-Schlappe. Völlig von der Rolle schien hierbei Simon Commercon an Brett 5, der bereits in der Eröffnung einen Bauern verlor. Kurz danach folgte ein zweiter. Als der dritte Bauer fiel, war es an der Zeit aufzugeben. Nicht viel länger hielt sich FM Denis Mager (8), der das Eindringen eines gegnerischen Turmes auf der 8. Reihe zulassen musste. Dieses Stellungsproblem konnte er nicht mehr abwehren und musste aufstecken. Die dritte Niederlage widerfuhr Enrico Krämer an Tisch 6. Er versäumte den Moment, die Initiative zu übernehmen und sah sich dann immer weiter in die Defensive gedrängt. Schlussendlich musste er Material geben und verlor.
Das erste Erfolgserlebnis gelang GM Robert Ruck (2), der zwar in einem Turmendspiel zwei Bauern Rückstand hatte, seine Figuren aber so platzieren konnte, dass selbst für den ehemaligen Weltmeister Viswanathan Anand kein Durchkommen möglich war. Weniger Fortune hatte Pascal Flierl (7), der lange Zeit ausgeglichen stand, dann aber wenig Initiative zeigte und tatenlos zusehen musste, wie er langsam erdrückt wurde. Die tragische Person des Tages war aus Sicht der Pfälzer GM Adam Horvath am Spitzenbrett, der teilweise sogar besser stand, in einem Turmendspiel mit einem Mehrbauern, welches ein klares Unentschieden sein sollte, einen falschen Zug fand und am Ende doch noch verlor. Die längste Partie des gesamten Abends im kompletten Turniersaal spielte IM Miklos Nemeth (3). Ex-Weltmeister Rustam Kasimzhanov hatte positionell seine Dame für Turm und Läufer geopfert, doch der Ungar fand bei dann schlechter Bauernstruktur stets die richtigen Mittel, um sich nach 113 Zügen in eine Punkteteilung zu retten.
Größere Chancen rechnete sich die SG am Sonntag aus, als es gegen Mülheim-Nord ging, ein Gegner, der zwar in der oberen Tabellenhälfte zu finden war, an diesem Wochenende aber auf viele Stammkräfte verzichtete. Nachdem lange Zeit keine Partien zu Ende gingen, war es dann FM Denis Mager, der sich im Endspiel leichte Vorteile erspielt hatte; sein Gegenüber wickelte aber geschickt in ein Remisendspiel ab. Durch IM Gabor Kovacs gingen die Pfälzer in Führung. Schon in aussichtsreicher Position profitierte er dann von einem Fauxpas seines Spielpartners, wodurch er Material gewann. Eine weitere Punkteteilung erreichte Simon Commercon, der bis in ein Endspiel abwickelte, bei dem jeder nur noch vier Bauern hatte. Doch nun folgte die Niederlagenserie: Pascal Flierl wickelte in der Zeitnotphase einen falschen Damenabtausch ab und musste danach aufstecken. Enrico Krämer gab im Mittelspiel zwei Figuren für einen Turm. Danach ließ er einen Freibauern zu lange gewähren, sodass er schlussendlich Material geben musste und die Partie verlor. Auch GM Adam Horvath hatte kein Glück. Im Mittelspiel gab er einen Bauern, um aktives Spiel zu behalten, fand dann jedoch nicht immer die richtigen Züge, sodass er am Ende auch aufgeben musste. In dieser Phase der Begegnung war eigentlich schon klar, dass es erneut nicht reichen würde, da IM Miklos Nemeth zu diesem Zeitpunkt nach engagiertem Spiel einen Bauer weniger hatte. Zur Sicherung des Mannschaftserfolges bot ihm sein Spielpartner dann die Punkteteilung an, ein Gebot, dass der Ungar annehmen musste. So blieb zum Ende GM Robert Ruck, der sich eine gute Position erspielt hatte. Einen laufenden Freibauer konnte sein Widersacher nur durch ein Figurenopfer stoppen, hatte dafür aber seinerseits zwei Freibauern. So konnte Ruck nur in ein Endspiel mit Turm und Läufer gegen Turm abwickeln, welches sein Gegenüber nach 129 Zügen (Ligarekord!) ins Remis rettete, wodurch am Ende eine knappe 3:5-Niederlage stand.
Am Montag stand mit dem entthronten Meister SG Solingen der nächste dicke Brocken an. Gegen die mit acht Großmeistern angetretenen Klingenstädter spielten die Pfälzer sehr respektabel, wurden aber mit 7:1 dem Spielverlauf nach viel zu deutlich in ihre Schranken verwiesen.
Eine kurze Partie spielte dieses Mal IM Miklos Nemeth: Bereits nach dem in der Liga vorgeschriebenen Minimum von 20 Zügen einigte man sich in interessanter und allezeit ausgeglichener Stellung auf Unentschieden und verhinderte somit sehr früh die von der Papierform her mögliche Höchststrafe. Weniger gut aufgelegt war dieses Mal GM Robert Ruck. Bereits am Beginn des Mittelspiels spielte er ein paar ungenaue Züge, sodass er auf einen Königsangriff seines Widersachers nicht vorbereitet war und nicht mehr reagieren konnte. Wenige Züge vor dem Schachmatt gab er auf. Kurze Zeit später musste auch Enrico Krämer die Segel streichen. In einer sehr offenen und komplizierten Stellung musste er spätestens nach einem Springereinschlag auf F7 eingestehen, dass sein Gegner stärker war als er. Die Partie war sofort verloren. Nicht viel besser erging es FM Denis Mager. Auch er beging keine großen Fehler, musste aber nach mehreren Ungenauigkeiten einige Figuren in der eigenen Königsstellung zulassen. Ständig drohten Figurenverluste, die irgendwann nicht mehr abzuwehren waren. Couragiert spielte Pascal Flierl, doch auch hier waren die Kräfteverhältnisse zu klar verteilt: Zuerst verlor er die Position, kurze Zeit später eine Qualität und am Ende die Partie. Erneut war GM Adam Horvath der Pechvogel des Tages: Bis zu zwei Bauern gab er, um den gegnerischen König in der Mitte zu halten. Schlussendlich fand er nicht die richtigen Züge zum Gewinn, doch immerhin sprang eine Punkteteilung heraus.
Große Chancen auf eine Punkteteilung gegen seinen ebenfalls schier übermächtigen Kontrahenten hatte Simon Commercon. Er hatte es bis in ein Endspiel mit jeweils einer Dame und 5 Bauern geschafft, doch hier griff er daneben und verlor unglücklich. Nun spielte nur noch IM Gabor Kovacs, der noch ein Remis für eine Großmeisternorm benötigte. In der Eröffnung gab er zwei Figuren für einen Turm und einen Bauern, doch am Ende waren die beiden Figuren stärker, sodass er aufstecken musste.
Nach einer durchwachsenen Saison muss der Aufsteiger nun auf mögliche Rückzüge oder Aufstiegsverzichte der Konkurrenz hoffen, um nicht postwendend wieder in die 2. Liga absteigen zu müssen. (rs)

30.04.2017: Die zweite Mannschaft sichert sich mit 6,5:1,5-Erfolg gegen Herxheim die Meisterschaft in der 2. Pfalzliga Ost
Mit 6,5:1,5 setzte sich unsere 2. Mannschaft am vergangenen Sonntag gegen Hexheim durch und schaffte mit 15:3 Punkten nach zwei "unterschiedlichen Saisonhälften" den Aufstieg in die 1. Pfalzliga. Dabei sah es gegen die vielen Herxheimer Jungstars zunächst nicht nach einem so deutlichen Erfolg aus. Das erste Ausrufezeichen des Tages setzte unser Spitzenbrett, Gediminas Sarakauskas. In einem scharfen Spiel behielt er den Überblick und sorgte mit einem Matt für die 1:0-Führung. Diese wurde recht schnell egalisiert, nachdem Peter Flörchinger seine Partie an Brett 7 nach einem Figurenverlust nicht länger halten konnte. Neuzugang FM Sandor Horvath gelang aber postwendend an Brett 5 die neuerliche Führung, indem er seinem Gegenüber zu viele positionelle Schwächen schaffte, die letztlich zu Materialverlust führen mussten. Thomas Theel hatte an Brett 6 lange Zeit eine äußerst schwierige Stellung zu verteidigen. In beiderseitiger Zeitknappheit einigte man sich auf eine im Ergebnis gerechte Punkteteilung. Wieder einmal war es in der Folge die magische Achse Elvira und Fred Berend an Brett 4 und 3, die mit jeweils souveränen Erfolgen die Weichen endgültig auf Sieg stellte. Die erzielten Materialgewinne reichten zum Schluss, um uneinholbar mit 4,5:1,5 in Führung zu gehen. In einem Zeinotduell baute Ingo Gellendin an Brett 8 diese Führung gekonnt aus, ehe "Rückkehrer" Tamas Horvath an Brett 2 in der wohl taktisch anspruchsvollsten und heißesten Partie des Tages letztlich mit einer Dame gegen 2 Türme die Oberhand behielt.
Damit geht es kommende Saison in der 1.Pfalzliga an die Bretter. Eine Herausforderung, auf die wir uns schon jetzt freuen dürfen. (cls)

08./09.04.2017:Bundesliga Heimspielrunde in Schwegenheim
Am vergangenen Wochenende standen für die SG Speyer-Schwegenheim beim Heimspiel zwei wichtige Partien im Kampf um den Klassenerhalt an. Gegen die Berliner Mannschaften Schachfreunde und Tegel mussten mindestens zwei Punkte her, um den Klassenerhalt noch in Reichweite zu haben. Am Ende standen zwei Niederlagen, sodass man in der Pfalz auf ein Wunder hoffen muss, um den direkten Wiederabstieg doch noch zu vermeiden.
Am Samstag stand mit den Schachfreunden Berlin der schwerere Gegner des Wochenendes auf dem Programm, sodass die SG nur Außenseiterchancen hatte. Umso überraschender war, dass die Hausherren in Führung gingen. Im Zeitnotduell platzierte IM Luca Shytaj an Brett 6 seine Dame und einen Turm auf der Grundreihe, sodass es kein Entrinnen für den Kontrahenten mehr gab. Dem folgte eine Punkteteilung durch GM Sébastien Feller (2) in allzeit ausgeglichener Stellung. Für den Ausgleich sorgte GM Ilmars Starostits an Tisch 5, der in schon schlechter Stellung die richtigen Züge nicht mehr fand und am Ende gar wegen Zeitüberschreitung verlor. Auch bei FM Denis Mager (8) entschied zum Schluss die Uhr: In akuter Zeitnot schätzte er seine Stellung falsch ein, verlor zwei Bauern und damit die Begegnung. Einen halben Punkt steuerte IM Attila Csonka (7) bei, wo man sich nach einer allzeit ausgeglichenen Partie auf Unentschieden einigte. Nun riskierte IM Nikita Meskovs an Brett 4 alles: Er nahm einen Bauern, musste dafür seinem Spielpartner die aktiveren Figuren überlassen. Diese waren am Ende leider ausschlaggebend für den Partieausgang.
Der endgültige Knockout erfolgte, als GM Arturs Neiksans am Spitzenbrett mit einer Qualität Vorsprung einsehen musste, dass in dieser Stellung der Läufer mehr wert war. Beim Stand von 2:5 war die Begegnung entschieden. Als letztes spielte noch IM Toms Kantans (3). Lange sah er chancenreich aus, aber sein Königsangriff war nicht von Erfolg gekrönt. Am Ende hatten beide eine offene Königsstellung, was zum Dauerschach, damit Remis und einem Endstand von 2,5:5,5 führte.
Am Sonntag folgte dann das Kräftemessen mit dem Tabellenletzten König Tegel. Hier musste nun unbedingt gewonnen werden, doch es sollte nicht sein. Der erste halbe Punkt kam dieses Mal durch FM Denis Mager, der zwar etwas aktiver stand, doch nicht zu viel riskieren durfte, da er jederzeit mit einem Gegenangriff rechnen musste.
Einen schwarzen Tag erwischte IM Luca Shytaj: Nach der Eröffnung stand er ganz ordentlich, ließ dann aber zu, dass die gegnerischen Figuren seinen König derart attackierten, dass es kein Entrinnen mehr gab. Die Gäste lagen in Führung. Ein Remis folgte durch GM Ilmars Starostits. Er hatte durchaus Siegchancen und bereits einen Bauern gewonnen, brauchte aber dann zu lange, um seine Dame wieder ins Spiel zu bringen. Inzwischen sah er sich einem Königsangriff ausgesetzt, den er nur mit Mühe ins Unentschieden abwickeln konnte. Für den zwischenzeitlichen Ausgleich sorgte IM Nikita Meskovs, der zwei Bauern gewonnen hatte und diese derart marschieren ließ, dass sie nicht mehr aufgehalten werden konnten. Den erneuten Rückstand ermöglichte GM Sébastien Feller, der im Mittelspiel einen Bauern für Aktivität gab, in einem offenen Spiel dann jedoch den Überblick verlor und in ein verlorenes Endspiel abwickeln musste. Doch auch hier kamen die Hausherren zurück: IM Toms Kantans gab im Mittelspiel die Qualität für einen Bauern und aktives Spiel. In einem Endspiel, welches sehr remisverdächtig aussah, übersah sein Spielpartner eine Abwicklung, was zum Sieg des Letten führte. Den endgültigen Punch erhielten die Pfälzer durch IM Attila Csonka, der nach der Eröffnung etwas aktiver stand, im Mittelspiel jedoch einen Bauer verlor. Die Stellung wäre durch sehr genaues Spiel wohl noch zu halten gewesen, leider fand er aber hier die richtigen Züge nicht, sodass sein Gegenüber einziehen konnte. Das Endspiel war dann verloren. GM Arturs Neiksans versuchte alles, in ausgeglichener Stellung seinen Spielpartner noch zu überraschen, doch dieser machte angesichts des Spielstandes überhaupt nichts und rettete das Remis.
Mit fünf Punkten auf der Habenseite liegt die SG drei Runden vor Saisonende zwar immer noch auf dem rettenden Platz 12, hat aber nur noch einen Punkt Vorsprung vor dem Tabellenletzten. Angesichts des mit Abstand schwersten Restprogramms der Abstiegskandidaten und der Tatsache, dass diese zum Teil noch gegeneinander spielen, ist der Klassenverbleib eigentlich nur noch durch eine Sensation zu erreichen.

18./19.03.2017: Die neunte und zehnte Runde der Schachbundesliga führte die SG Speyer-Schwegenheim in den Norden der Republik. Dabei musste der Aufsteiger gegen den gastgebenden Hamburger SK sowie die Schachabteilung des SV Werder Bremen antreten – keine leichte Aufgabe, befanden sich die Gegner auf den Plätzen 7 und 5 im oberen Mittelfeld der Tabelle. Die Spieler der SG konnten gut dagegenhalten, am Ende standen sie jedoch nach dem 2,5:5,5 gegen Hamburg und dem 3:5 gegen Bremen zwei Mal mit leeren Händen da.
Die Misere fing am Samstag schon auf dem Weg nach Hamburg an, als ausgerechnet der Zug, mit dem der Mannschaftsführer unterwegs war, wegen technischen Problemen ausfiel und die Mannschaft vom eingesprungenen 1. Vorsitzenden geführt wurde. Zu allem Überfluss befand sich auch ein Spieler des Teams im gleichen Zug, der schließlich mit fast dreieinhalb Stunden Verspätung in Hamburg einlief. Aufgrund der Karenzzeitregelung war es der letzte Zug, mit dem der Spieler an diesem Tag zu tun hatte: Am Brett durfte er keinen mehr ausführen, der Hamburger SK führte bereits 1:0.
Den ersten zählbaren Erfolg für die Pfälzer holte GM Ilmars Starostits an Brett 4 in seinem ersten Bundesligaspiel. Im Endspiel hatte er zwar einen Bauer weniger, dafür aber die aktiveren Figuren, was zusammen zu einem Remis führte.
Ebenso unspektakulär kam es zum Friedensschluß von IM Jivko Bratanov (6) in einer Begegnung, in der beide Seiten keine Fehler machten, jedoch auch ihren jeweiligen Spielpartner nicht vor unlösbare Aufgaben stellten.
Die erste Niederlage der Gäste am Brett erfolgte durch IM Nikita Meskovs (3), der schon in einer frühen Phase der Partie einen offenen Schlagabtausch anbot. Hier hatte der Gegner offensichtlich das bessere Rechenvermögen.
Beim Stand von 1:3 war noch nichts verloren, da die Pfälzer an allen verbliebenen Brettern zumindest ausgeglichen, teils etwas besser standen.
Die Chancen stiegen, als IM Luca Shytaj an Tisch 5 seinem Gegenüber zuerst einen Bauer abnahm und dann in seine Königsstellung eindrang. Hier gab es keine Verteidigung mehr. Zur Belohnung seiner bisher guten Saisonleistung erhält Shytaj seine zweite Großmeisternorm.
Eine Punkteteilung gab es bei Simon Commercon (7). Nach Problemen in der Entwicklung hatte er zwischenzeitlich einen vielversprechenden Freibauer. Als er diesen jedoch gegen einen anderen Bauern tauschen musste, verflachte die Partie.
Die Begegnung entschied sich, als GM Sébastien Feller am Spitzenbrett, der die gesamte Partie über etwas aktiver stand, eine Figur für drei Bauern gab und damit in ein ausgeglichenes, aber schwieriges Endspiel abwandelte, in dem er  nicht die richtigen Züge fand und am Ende verlor.
Ähnlich erging es IM Toms Kantans, der vorübergehend sogar Siegchancen hatte, sich dann aber in einem ausgeglichenen Endspiel wiederfand. Dort opferte er seine letzte verbliebene Figur, um ein vermeintlich sicheres Remisendspiel zu haben. Dieses war jedoch leider verloren, was zu diesem Zeitpunkt noch nicht einmal sein Spielpartner sehen konnte.
Das 5,5:2,5 für Hamburg war am Ende nicht ganz unverdient, auf jeden Fall aber zu hoch.
Am Sonntag verlief der Start genau umgekehrt wie am Samstag: während die Pfälzer alle pünktlich am Brett saßen, kam die Bremer Delegation 10 Minuten zu spät, wodurch sie bereits einen kleinen Zeitnachteil hatten. Demgegenüber stand ein zum Teil deutlicher ELO-Vorteil.
Wie am Vortag wurden die ersten beiden Punkte durch GM Ilmars Starostits und IM Jivko Bratanov geteilt, doch im Unterschied zur Runde vorher scheiterten hier die beiden an der eigenen Courage: Der Erste opferte eine Qualität, der Zweite erst eine Figur und dann noch eine Qualität hinterher. Beide hatten danach große Siegchancen, wurden aber vom Mut verlassen und wickelten zur Stellungswiederholung ab.
Weniger spektakulär verlief die Partie von GM Sébastien Feller: er hatte einen Springer als Vorposten und einen gedeckten Freibauer, sein Spielpartner dafür das Läuferpaar. In Summe hieß das ebenfalls Punkteteilung.
Ähnlich schlecht wie am Vortag erging es IM Nikita Meskovs. Wieder griffen beide Parteien munter an und wieder hatte er am Ende das Nachsehen, als sein Gegner einen Turm nahm und er aufgrund der ungeöffneten Grundreihe nicht zurücknehmen konnte.
Diesen Rückstand egalisierte IM Toms Kantans, indem er in der Mitte des Brettes einen Bauernvorstoß lancierte. Als er zusätzlich zwei Türme auf der 7. Reihe platzieren konnte, war die Begegnung entschieden.
Aber auch Simon Commercon konnte heute nicht punkten. Nach ein paar unklaren Zügen im Mittelspiel musste er die Qualität geben; diese gab sein Kontrahent im richtigen Moment zurück, um in ein für ihn gewonnenes Turmendspiel abzuwickeln.
Ebenfalls einen schlechten Tag erwischte IM Luca Shytaj. In der Eröffnungsphase opferte er einen Bauer, erhielt dafür kaum Kompensation und schaffte es im gesamten Partieverlauf nicht, den Gegner unter Druck zu setzen. So verlor er am Ende ziemlich klar.
Mehr Glück hatte da Enrico Krämer, der stark bedroht war und froh sein durfte, dass sein Widersacher im richtigen Moment in komplizierter Stellung die Fortsetzung nicht fand. Daher musste dieser aufgrund von Zeitproblemen ein Remisangebot annehmen.
Die SG Speyer-Schwegenheim nimmt aus diesem Wochenende mit zwei knappen Niederlagen gegen starke Mannschaften mit, dass man zwar mitspielen kann, am Ende aber doch oft die entscheidende Nuance fehlt. Da auf den letzten 5 Plätzen keine Mannschaften punkten konnte, verbleibt die SG mit 5:15 Punkten mit nur einem Punkt Vorsprung auf die Abstiegsränge auf Platz 12 der Tabelle.
Weiter geht es am 8. und 9. April beim Heimspielwochenende im Bürgerhaus Schwegenheim gegen die Schachfreunde Berlin und den SK König Tegel. Hier müssen wichtige Punkte im Kampf um den Klassenerhalt gesammelt werden.

-> Partien nachspielen

Schachaufgabe